Berliner Bärenfreunde e.V.

Grund zum Feiern am Berliner Bärenzwinger

Pressemitteilung des Vereins Berliner Bärenfreunde. e.V.
vom 14.08.2009

Die Traditionsstätte der Berliner Stadtbären am Köllnischen Park wird 70 Jahre alt. Gefeiert wird am Samstag, den 22. August 2009

Eröffnet wurde der Berliner Bärenzwinger am 17. August 1939. Das 70jährige Jubiläum wird aber erst am Samstag, den 22. August 2009 gefeiert.

Heute, mitten in der City, nahe der „Wiege Berlins“, gibt es in einer wunderschönen grünen Großstadt-Oase, dem Köllnischen Park, den Bärenzwinger. Dort leben Berlins Wappentiere Maxi und Schnute.

Das Bezirksamt Mitte und die Berliner Bärenfreunde e.V. feiern am Samstag, den 22. August 2009, von 11:00 – 13:00 Uhr mit allen interessierten Berlinern und Gästen der Stadt das 70jährige Jubiläum des Bärenzwingers im Köllnischen Park. Um 12.30 Uhr gibt es stellvertretend für Maxi und Schnute eine fruchtige Überraschung.

Diese wird von den Bärenpflegerinnen Frau Kutzner und Frau Gnad liebevoll angerichtet und von den Berliner Bärenfreunden „spendiert“. So werden Weintrauben, Schweineohren, Wassermelonen, Pfirsiche, Birnen, Mangos sowie Avocados und Salat für die Bären serviert.

Als Gäste werden erwartet:

  • der Bezirksbürgermeister von Mitte/ Tiergarten Herrn Dr. Hanke,
  • der EU-Abgeordnete Herr Joachim Zeller und
  • der Schweizer Gesandte in Berlin Herr Urs Hammer

Ein besonderer Höhepunkt wird der Auftritt des Kammerchors Wedding unter der Leitung von Prof. Dr. Marek Bobéth mit Berlin Liedern, als Solistin Frau Röder mit „Kleiner Bär von Berlin“, sein.

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung wird die Einweihung der Gedenktafel für den 2005 verstorbenen Bernd Unger sein, der als Gründer und erster Vorsitzender der Berliner Bärenfreunde sich unermüdlich und mit viel Erfolg für den „Berliner Bären“ eingesetzt hat.

Der Berliner Bärenfreunde-Verein engagiert sich seit 15 Jahren für die Erforschung der Geschichte des Berliner Wappentieres und rückt den „Berliner Bären“ mit zahlreichen Aktionen in das Licht der Öffentlichkeit. Ebenso liegen dem Verein und der Vereinsvorsitzenden Christa Junge die Unterstützung und Bekanntmachung der Traditionsstätte des Berliner Wappentiere am Herzen.

Dort sind die Mitglieder des Vereins stets anzutreffen, wenn es zum Beispiel um Feierlichkeiten geht, wie zu den Bärengeburtstagen im Januar, dem „Tag des Berliner Bären“ im März, dem „Jubiläum des Bärenzwingers“ im August oder dem „Geburtstag Berlins“ im Oktober, wenn Maxi und Schnute offiziell in die Winterruhe verabschiedet werden.

Die Betreuung von nationalen und internationalen Schüler- und Studentengruppen, Besuchern und Journalisten aus aller Welt macht den Mitgliedern des Vereins besonders viel Freude. Das Berliner Wappentier, der „Berliner Bär“, ist ein Begriff in aller Welt.

Hintergrundinformationen zum Bärenzwinger

(zusammengestellt vom Verein der Berliner Bärenfreunde e.V.)

Der Berliner Bär ist erstmals 1280 auf dem Siegel der Stadt Berlin erschienen. 1937, zur 700 Jahrfeier der Stadt Berlin, hatten die Berliner beschlossen, den Bären als Wappentier der Stadt, lebendig werden zu lassen. So wurde ein rotes Backsteingebäude an der Rungestraße (ein ehemaliges Straßenreinigungsgebäude, Architekt Ludwig Hoffmann) umgebaut und mit Freiflächen auf jeder Seite versehen.

Am 17. August 1939 wurde die Traditionsstätte des Berliner Bären feierlich eingeweiht, seitdem ist das lebendige Wappentier der Stadt Berlin im Köllnischen Park zu Hause.

Die ersten Bären Vreni und Urs kamen als Geschenk aus Bern, Lotte und Jule wurden ebenfalls der Stadt Berlin geschenkt. Sehr zur Freude der Berliner und Besucher der Stadt. 1940 kam noch Purzel, der Geschwaderbär, als Geschenk dazu.

Nach dem Krieg setzten die Berliner alles daran, diese Anlage wieder aufzubauen und die Tradition der lebendigen Wappentiere weiter zu führen.

Am 29.11.1949 wurde der Bärenzwinger neu eröffnet. Nante und Jette sind noch heute für viele Berliner ein Begriff. Anfangs gab es fast jedes Jahr bärigen Nachwuchs und alle Tierparks in der näheren und weiteren Umgebung konnten mit kleinen Bärenkindern versorgt werden. Im Laufe der Zeit wurde es immer schwieriger, die kleinen tapsigen Gesellen gut unterzubringen. Braunbären leben in Gefangenschaft etwa 35 bis 40 Jahre und ihre Unterbringung und Pflege ist aufwendig. So wurden die Auflagen zur artgerechten Haltung der Bären in Gefangenschaft zum Schutz und Wohl der Bären geändert. So wird es keine Bärenkinder mehr im Köllnischen Park geben.

1994 wurden die letzten 5 Bärenkinder im Bärenzwinger geboren. Tilo wurde zuvor durch einen medizinischen Eingriff die Möglichkeit genommen Vater zu werden. Alle Beteiligten wurden vom Kindersegen überrascht. Die letzten „Bärenkinder“ mussten nach Argentinien und Spanien umziehen, näher war keine Bleibe zu finden.

Anfang der 90er Jahre wurde der Zwinger nach den neuesten Anforderungen des Tierschutzes umgebaut. Es gibt u.a. eine Fußbodenheizung für den Winter. Im Haus haben die Bären Platz zum Schlafen und Fressen. Auf beiden Seiten können die Bären auf je eine Freifläche gelangen, rechts mit Badebassin. Auf jeder Seite gibt es einen Wassergraben, zum Graben ein Rindenmulch/Sandgemisch und Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Bären haben aber auch jederzeit die Möglichkeit, sich ins Haus zurückzuziehen.

Maxi und Schnute werden liebevoll von den beiden Tierpflegerinnen, Frau Kutzner und Frau Gnad, des Bezirksamtes Mitte versorgt und beschäftigt. Die wichtigste Zeit für Maxi und Schnute ist aber die Mittagszeit. Dann gibt es in den Außenanlagen etwas zu futtern: Äpfel und Birnen, Pfirsiche, Pflaumen, Melonen, Apfelsinen, Salat, Tomaten, Weintrauben, Honig und vieles andere. Viele Berliner und Gäste der Stadt geben bei den Pflegerinnen Futterspenden für die Bären ab oder spenden Geld für den Unterhalt der Bären.

Die Berliner und Berlin-Touristen aus aller Welt besuchen „ihre“ Bären weiterhin und erfreuen sich am Spiel von Schnute und Maxi. Pro Jahr sind es über 10.000 Besucher, die dieses Kleinod aufsuchen.

Christa Junge
Vorsitz