Berliner Bärenfreunde e.V.

Besuch des Wassersportmuseums in Berlin-Grünau

Am Samstag, den 2. September 2006 trafen sich Mitglieder und Freunde des Vereins der Berliner Bärenfreunde zu einem Ausflug nach Schmöckwitz.

Im Vorfeld gab es eine Information in der Presse, dass die interessante und schönste Straßenbahnlinie Deutschlands, die Linie 68 nach Schmöckwitz, eingestellt werden sollte.

Bei schönstem Sonnenschein trafen wir uns am S-Bahnhof Grünau an der Straßenbahn Haltestelle der Linie 68.

Nur eine Haltestelle weiter entfernt, in der Regattastrasse 191, besuchten wir das Wassersportmuseum. Der dortige ehrenamtliche Leiter, Herr Werner Philipp (mein ehemaliger Lehrer), hatte sich die Zeit genommen und uns sehr sachkundig durch das Museum geführt.

Das Museum wurde 1980 als Privatsammlung durch Herrn Werner Philipp und die Mitarbeit seiner Schüler begonnen und 1990 in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Köpenick und der Stiftung Stadtmuseum im Bürgerhaus Grünau eröffnet.

Das Museum ist aus einem kleinen privaten Ruderverein hervorgegangen, dem Wassersportmuseum Ruder Club Grünau, der von 1988 – 2003 existierte. Im Jahr 1991 wurde daraus der Förderverein des Museums. 1994 wurde die Sammlung der Stadt Berlin geschenkt und seit 1996 sind die Stiftung Stadtmuseum und das Bezirksamt Köpenick Träger des Museums.

Zehn Jahre nach Eröffnung zog das Museum auf das Regattagelände und stellt dort in zwei Ausstellungsräumen auf über 350 Quadratmetern über 200 Exponate aus. Im ersten Teil des Museums konnten wir viel über die Geschichte des Wassersports in Berlin, speziell in Grünau erfahren.

Seit 125 Jahren gibt es Wassersport in Berlin. Wir erfuhren viel über die ersten Vereine und dass es auch Frauenvereine gab, zu dieser Zeit ein großer Fortschritt und fast eine Sensation.

Nur eine kurze Zusammenfassung: 1925 existierten auf der Oberspree zwischen Treptow und Köpenick (11km) 73 Ruder Clubs, 6 Paddler/Canoe Clubs, 3 Segel Clubs, 8 Badeanstalten, 4 Motor Yacht Clubs, 2 Schwimmvereine und 29 Gaststätten. (Quelle „Hipp Hipp Hurra“ 1925). Über den Besuch Kaiser Wilhelms und dem Kaiser Pavillon, der bis 1945 noch zu sehen war, konnte Herr Philipp auch Einiges berichten.

Die Olympiade 1936, der Wassersport in der Kriegszeit, die Verfolgung einzelner Sportler und die Auflösung kompletter Vereine wurde dokumentiert.

In den 50iger Jahren bis zur Wende war die Regattastrecke Grünau in der Welt des Wassersports ein Begriff, es gab viele internationale Wettkämpfe (Rudern, Kanu, Segeln). Das Sportleistungszentrum befand sind hier und viele DDR Sportler, drunter viele Olympioniken haben u.a. hier ihre Medaillen gewonnen. Im zweiten Teil des Museums konnten wir die Entwicklung und Geschichte des Bootsbaues an einzelnen Ausstellungsstücken gut erkennen. Auch über die Geschichte des Sportdenkmals und seinen Abriss in den 70iger Jahren haben wir erfahren.

Wassersportmuseum Berlin-Grünau
Der Leiter des Wassersportmuseums in Berlin Grünau, die
Mitglieder des Berliner Bärenfreunde e.V. und einige Freunde
des Vereins. Der Holzbär auf dem Foto ist von 1920 und gehört
Frau Junge privat.

Heute wird versucht, dieses Denkmal in modernerer Form wieder aufleben zu lassen. Noch immer werden die Steine des alten Sportdenkmals gesucht. Leider hat man nur sehr wenige einzelne Original Steine gefunden, auf denen sich damals alle Wasserportvereine Deutschlands mit Name, Ort und Jahr verewigt hatten. Das ist sicherlich eine Aufgabe, die nur mit Hilfe aller Wassersportbegeisterten zu lösen ist.

Wir danken Herrn Werner Philipp herzlich für die interessante Führung und wünschen allen Mitarbeitern des Wassersportmuseums weiterhin viel Erfolg und viele Besuchergruppen.

Vom Wassersportmuseum fuhren wir weiter mit der Linie 68, an den Grünauer Boothäusern, dem Strandbad und der „Bammelecke“ (einer Badestelle an der Dahme) vorbei. Die schöne Strecke durch den Wald und Karolinienenhof, dann weiter Richtung Schmöckwitz – ging leider schnell vorbei. In Schmöckwitz stärkten wir uns im „Schmöckwitzer Krug“ mit Kaffee und Kuchen. Ein Spaziergang am Ufer der Dahme mit Blick auf den Seddinsee beendete unseren Ausflug.

Mitglieder und Freunde der Berliner Bärenfreunde e.V.
Nach dem Kaffeetrinken im Schmöckwitzer Krug ein kleiner
Spaziergang am Ufer der Dahme mit Blick auf den Seddinsee.
Gini, die Eurasier Hündin war mit dabei. Es war ein wunderschöner
sonniger Tag mit 27°C.

Auf der Homepage des Wassersportmuseums Grünau finden Sie alles Wissenswerte darüber.

(Christa Junge)