Berliner Bärenfreunde e.V.

Frau Fischer machte uns auf diesen Berliner Meilenstein in Plön aufmerksam.

Berliner Meilenstein, bestehend aus einem Findling

Bei dem Berliner Meilenstein handelt sich um einen Findling aus der Umgebung von Plön in Schleswig-Holstein. Die Bundeswehr hat den Transport von der Fundstelle zum Aufstellungsort übernommen. Der Findling bekam auf der Oberfläche einen Berliner Bär, nach links gehend und die Inschrift BERLIN 354 km, eingemeißelt.

Der Findling hat die Maße 170 cm hoch, 180 cm breit und 70 cm tief. Der eingemeißelte Bär ist 50 cm hoch und 25 cm breit. Der Schriftzug Berlin ist 60 cm breit und 13 cm hoch. Die Kilometerangabe ist 53 cm breit und 11 cm hoch.

„Berlin-Stein soll eingeweiht werden. Die Landsmannschaft Berlin – Mark Brandenburg, Ortsverband Plön weiht am Sonnabend um 15:45 Uhr den Berlin-Stein vor dem Bahnhof ein. Die Ansprache hält Bürgervorsteher Becker. Anschließend folgt eine gemeinsame Motorbootfahrt nach Dersau, wo man noch gemütlich beisammen sein wird. Die Rückfahrt wird voraussichtlich um 22 Uhr sein. Das Boot wird mit Lampions geschmückt sein. Mitglieder der Ortsvereine Kiel und Preetz nehmen an dieser Veranstaltung teil.“

Quelle Ost-Holsteinisches Tageblatt vom 01.08.1959

Bei der Übergabe des Berliner Meilensteines mit Berliner Bär war kein Politiker aus Berlin anwesend.

Der Berliner Meilenstein, ein Findling, wurde am Rande des östlichen Bahnhofvorplatzes errichtet. Im Rahmen einer Neugestaltung Anfang der 1980iger Jahre wurde der Stein um wenige Meter dichter am das Bahnhofsgelände versetzt (siehe dazu die Fotos von 1960 und heute).

„Der Berlin-Stein fand Anerkennung. Gegen Schluss der letzten Stadtverordnetensitzung erhob sich Stadtrat Heesch und sprach denen, die für die Ausführung des Gedenksteins Berlin in den Bahnhofsanlagen verantwortlich waren, die Anerkennung der Stadtvertretung aus.

Der Architekt Schwind habe mit seinen Mitarbeitern vom städtischen Bauhof hier eine ansprechende und saubere Arbeit geleistet.

Das Mal sitze an ausgezeichneter Stelle, und die Beschriftung und auch die Zeichnung des Berliner Bären seinen sehr gut gelungen.

Bei dem Stein handelt es sich um einen großen Findling aus der Gegend um Sasel, den die Plöner Garnison mit einem ihrer schweren Tieftransporter nach Plön geschafft hat.“

Quelle Ost-Holsteinisches Tageblatt vom 13.06.1959

Der Berliner Meilenstein wird durch die Stadtverwaltung Plön gepflegt. Beschädigungen sind nicht bekannt. Der Stein wurde am Rande des östlichen Bahnhofvorplatzes errichtet. Erneuert wurde der Stein nicht.

Das schwarz-weiße Bild zeigt eine Gesamtansicht des Bahnhofvorplatzes, auf der linken Seite steht der Berlin-Stein an seinem Ursprungsplatz.

Im Rahmen einer Neugestaltung Anfang der 1980iger Jahre wurde der Stein um wenige Meter dichter am das Bahnhofsgelände versetzt (siehe dazu die Fotos von 1960 und heute). Foto mit Bahnhof und See

Plön  „100 Jahre in Bildern“ Foto von 1960

Wir danken Herr Bernd Tesch, Stadtarchivar in Plön, für seine Geduld und Ausdauer nicht aufzugeben, sondern weiterzumachen bis es zu dem Berliner Meilenstein (Findling) nach längerer Zeit einen Hinweis gab. Es war für ihn nicht einfach, aber nach längerer und schwieriger Suche gab es endlich Treffer zu dem Berliner Meilenstein. Im Stadtarchiv war kein ausdrücklicher Vorgang zu diesem Berliner-Meilenstein zu finden, da er nicht auf Initiative der Stadt errichtet wurde. So war erst eine zeitaufwendige Suche nach einem Errichtungsdatum in den Magistratsprotokollen von 1949 bis 1959 nötig, bis Herr Bernd Tesch endlich den entsprechenden Eintrag fand.

Ungewöhnlich war, dass nicht die Stadt Berlin die Schenkende des Findlings war, sondern es war die Landsmannschaft Berlin – Mark Brandenburg. Es war der Ortsverband Plön, zusammen mit den Berlinern und Brandenburger Gästen, der am Sonnabend, den 1. Augut 1959 um 15:45 Uhr den Berlin-Stein vor dem Bahnhof für die Stadt Plön weihte. Die Zeitungen haben über die Errichtung des Berliner-Meilensteines nur in sehr knappen Meldungen berichtet. Bilder waren dazu nicht in der Plöner Zeitung zu entdecken. Herr Bernd Tesch hat als Zeitungsnotiz eine Sachstandsnachricht vom 13.06.1959, sowie den Hinweis auf die Einweihung vom 01.08.1959 gefunden.

Es war für Ihn und auch für uns, ein überraschend geringer Umfang in der Berichterstattung über den Berliner-Meilenstein. Ähnliche Anlässe bei der Übergabe von Berliner Meilensteinen bzw. Berliner Bären in anderen Städten und Gemeinden, die von Berlin initiiert wurden, wurden von Berliner Politikern eingeweiht und oftmals mit „Spreewasser“ getauft. Anlässe waren der 17. Juni 1953 und der 6. August 1961.

Der Umfang der Behandlung in den städtischen Gremien war im Vergleich zu ähnlichen Protokollpunkten, wie Ausrichtung oder Teilnahme am Volkstrauertag, Tag der deutschen Einheit 17. Juni und Bau der Berliner Mauer, am 13. August 1961, außergewöhnlich gering. Das war einer der Gründe aus dem die Recherche so langwierig war.