Eröffnung der Ausstellung „Fictional Nature“ im Berliner Bärenzwinger
Am Donnerstag, 16.05.2019 eröffnete um 19 Uhr die Ausstellung „Fictional Nature“ im Bärenzwinger. Zu sehen sind Arbeiten von Maximilian Arnold & Ørjan Einarsønn Døsen, Isabella Fürnkäs, Fabian Knecht und Keto Logua.
Die Ausstellung zeigt im Rahmen des Programms „Fictional Odyssey“ künstlerische Positionen, die sich mit der menschlichen Konstruktion von Natur und damit verbundenen erfundenen Erzählungen auseinandersetzen.
Als Sigrid Schuldt und ich, Christa Junge, ankamen waren schon viele Besucher schon da und standen seltsamerweise für uns in einer langen Schlange vor dem Eingang des Berliner Bärenzwingers. Erst Innen bemerkten wir ein interessantes, gezeichnetes Bild mit dem Berliner Bärenzwinger und einer langen Menschenschlange vor dem Eingang. Die Schlange löste sich, als wir nach längerer Zeit den Bärenzwinger wieder verlassen haben, auch nicht auf.
Wir haben uns die einzelnen Objekte in Ruhe anschauen können. Sie waren wie immer interessant. Auf den Freiflächen wurde aus Absperrung aus Plexiglas entfernt, so konnte man bis zum Wassergraben herunterschauen.
In den drei ehemaligen Käfigen der Bären war mittig eine Videoinstallation von Isabella Fürnkäs zu sehen. Zu Beginn des Videos sah man die Bewegungen innerhalb einer Ameisenstraße und die eines RAV. Beides ähnelt sich bei genauer Betrachtung. Ebenso konnte man eine Frau mit gleichförmigen Schritten und Wellen, die auf einen Strand treffen beobachten. Sie ließen den gleichen Schluss zu.
Die Arbeit „The Forcecast“ (Die Prognose) zeigt in den beiden restlichen, ehemaligen Käfigen und auch an anderen Wänden des Bärenzwingers, großformatige Drucke mit Wetterkarten und Wetterberichten, die eine Studiosituation wiedergeben sollen. Die Bilder waren ursprünglich digital, sie haben einen Transformationsprozess durchlaufen, der mit Transformationsverlust, Überschreibung und Kommentar begleitet ist.
Diese Landschaften von Maximilian Arnold & Ørjan Einarsønn Døsen lassen meteorologische und geographische Grenzbeziehungen erkennen, die mit den Textzeilen der Künstler miteinander kollidieren zu scheinen.
Im Außenbereich des Bärenzwingers befindet sich die Installation von Keto Loguna. Sie knüpft mit „Node Time“ an die wissenschaftliche Fiktionalisierung von Natur an. Ihre weißen, angeleuchteten Tafeln ausgefräster Blütendiagramme stellen auf Grundlage von wissenschaftlich begründeten Annahmen die florale Evolution dar.
Fabian Knecht war für die Menschenschlange vor dem Bärenzwinger verantwortlich. Ob inszeniert oder wirklich, es ist seine Reminiszenz an die ursprüngliche Funktion des Ortes zwischen Neugier und Exklusivität,
Zugehörigkeit und Abgrenzung. Er setzt sich mit der neuen Nutzung des Bärenzwingers auseinander und reflektiert die neue Nutzung des Bärenzwingers als Kunstraum.
Die Ausstellung wurde durch die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler eröffnet. Sie begrüßte die Besucher und Künstler, bedankte sich bei allen Beteiligten herzlich. Sie ging auf die einzelnen Künstler ein.
Evelyn Gregel und Jan Tappe wandten sich ebenfalls an die Besucher.
Beide waren auch für Fragen offen.
Christa Junge