Berliner Bärenfreunde e.V.

Bärenzwinger feiert 67. Geburtstag

Pressemitteilung des Bezirksamtes Mitte vom 11.08.06.

Der Zwinger am Köllnischen Park feiert am 17. August 2006 seinen 67.Geburtstag, Bärenfütterung um 12.30 Uhr.

Viele Berlin-Besucherinnen und Berlin-Besucher, aber auch die Berlinerinnen und Berliner kennen den Großen Tiergarten, die Straße Unter den Linden, das Brandenburger Tor und den Alexanderplatz. Mitten in der City, nahe der „Wiege Berlins“, gibt es in einer weiteren grünen Großstadt-Oase, dem Köllnischen Park, den Bärenzwinger. Dort lebt Berlins Wappentier und amtierender Stadtbär Tilo mit seinen Gefährtinnen Maxi und Schnute.

Das Bezirksamt Mitte und der Verein der Berliner Bärenfreunde e.V. feiern am Donnerstag, 17.08.2006, um 12.30 Uhr mit einer Bärenfütterung und mit allen interessierten Berliner/-innen und Gästen das 67jährige Jubiläum des Bärenzwingers im Köllnischen Park.

Der Berliner Bärenfreunde-Verein engagiert sich seit 12 Jahren für die Erforschung des Berliner Wappentieres und rückt es mit zahlreichen Aktionen in das Licht der Öffentlichkeit. Ebenso liegen dem Verein und der Vereinsvorsitzenden, Christa Junge (Nachfolgerin des im Dezember 2005 verstorbenen Bernd Unger), die Unterstützung der Arbeit der Traditionsstätte des Berliner Wappentieres (Bärenzwinger am Köllnischen Park) am Herzen.

Dort sind Mitglieder des Vereins und die „Orgel-Jette“, die viele Spenden für die Bären sammelt, stets anzutreffen, wenn es um die Feierlichkeiten zu den Bärengeburtstagen geht, bei der Betreuung von Touristengruppen und Besuchern aus unseren Partnerstädten.

Tilo ist der vierte Bär in diesem Amt, dessen Sitz seit 1939 die Anlage neben dem Märkischen Museum ist. Im Jahre 1994 hatte er mit seinen beiden Bärendamen Schnute und deren 1986 in Köllnischen Park geborenen Tochter Maxi fünf junge Petze. Sie sind ebenfalls als Repräsentanten der Stadt im Dienst. Die Bären Atze, Bärolina in Rieke weilen im Zoo der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, als Geschenk Berlins an die Partnerstadt. Die Petze Alex und Piefke haben im nordspanischen Cabarceno eine neue Heimat gefunden.

Im vergangenen Jahr stand Tilo besonders im Licht der Öffentlichkeit, denn der Berliner Bär wurde am 22. März 2005 stolze 725 Jahre alt. An diesem Tag des Jahres 1280 erschien er zum ersten Mal auf einem Siegel der jungen Stadt Berlin.

Hintergrundinformationen zum Bärenzwinger
(zusammengestellt vom Verein der Berliner Bärenfreunde e.V.):

Mitte der dreißiger Jahre hatten die Berliner beschlossen, den Bären das Wappentier der Stadt, lebendig werden zu lassen. So wurde ein rotes Backsteingebäude mit Freigehegen auf jeder Seite versehen und 1939 wurden die ersten Bären der Stadt Berlin geschenkt. Sehr zur Freude der Berliner und Besucher der Stadt.
Nach dem Krieg setzten die Berliner alles daran, diese Anlage wieder aufzubauen und die Tradition der lebendigen Wappentiere weiter zu führen. Anfangs gab es fast jedes Jahr bärigen Nachwuchs und alle Tierparks in der näheren und weiteren Umgebung konnten mit kleinen Bärenkindern versorgt werden. Jette als Bärenmutter war mit 33 Bärenkindern fast schon rekordverdächtig! Im Laufe der Zeit wurde es immer schwieriger, die kleinen tapsigen Gesellen gut unterzubringen. Braunbären leben in Gefangenschaft etwa 35 bis 40 Jahre und ihre Unterbringung und Pflege ist aufwendig. So wurden die Auflagen zur artgerechten Haltung der Bären in Gefangenschaft zum Schutz und Wohl der Bären geändert.

In den nächsten Jahren wird es keine Bärenkinder mehr im Köllnischen Park geben.
1994 wurden die letzten 5 Bärenkinder im Bärenzwinger geboren. Tilo wurde zuvor durch einen medizinischen Eingriff die Möglichkeit genommen Vater zu werden. Alle Beteiligten wurden vom Kindersegen überrascht. Die letzten „Teddys“ mussten nach Argentinien und Spanien umziehen – näher war keine Bleibe zu finden.

Anfang der 90iger Jahre wurde der Zwinger nach den neuesten Anforderungen des Tierschutzes umgebaut. Es gibt u.a. eine Fußbodenheizung für den Winter. Im Haus haben die Bären Platz zum Schlafen und Fressen. Auf beiden Seiten können die Bären in je ein Freigehege gelangen mit Badebassin, Wassergraben, Unterlagen aus Mulch und vielen Spielmöglichkeiten. Damit die unternehmungslustigen Schwergewichte nicht ausbüchsen, ist das Freigehege durch einen Graben (im Sommer mit Wasser gefüllt) abgetrennt. Die Bären haben es gut dort, denn das Gehege liegt mitten in einem Park. Sie werden liebevoll von den beiden Tierpflegerinnen des Bezirksamtes Mitte versorgt und beschäftigt. Die Bären haben aber auch die Möglichkeit, sich zurückzuziehen.

Die wichtigste Zeit für Tilo, Maxi und Schnute ist aber die Mittagszeit. Dann gibt es in den Außenanlagen etwas zu futtern: Äpfel und Birnen, Pfirsiche, Pflaumen, Melonen, Apfelsinen, Salat, Tomaten, Weintrauben, Honig und vieles andere. Viele Berliner und Gäste der Stadt geben bei den Pflegerinnen Futterspenden für die Bären ab oder spenden Geld für den Unterhalt der Bären.

Weitere Informationen:
Christa Junge, Vorsitzende des Vereins der Berliner Baerenfreunde e.V.
e-mail: bln-baerenfreunde-ev@gmx.de
Telefon: 030/5648467