Berlin – „Bärenspuren im Nikolaiviertel“
„Der Berliner Bär“ – das Wappentier Berlins ist der Schwerpunkt unserer Vereinsarbeit und es ist der erste Bär, der die neue Kolumne „Bärenspuren im Nikolaiviertel“ präsentiert. Weitere Teddybären aus der Sammlung Dr. Ursula Fellberg werden folgen und die Geschichte von Alt-Berlin erlebbar machen: mit liebevollen Fotos, bärigen Anekdoten und viel Herz für unsere Hauptstadt. Durch die enge Verbundenheit zwischen der Autorin und unserem Verein werden auch unsere Stadtbären einen Platz finden.
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http://berlin-nikolaiviertel.com/category/baerenspuren/
Ein bäriges Lesevergnügen für alle; besser kann man „Bärlin“ nicht kennen lernen.
Nikolaiviertel im Herzen von Berlin
Unseren Verein interessieren in diesem Fall besonders Berliner Bären, die sich dort in vielseitigen Formen tummeln. Dazu gehört auch der goldene Berliner Bär mit Wappenkrone des ehemaligen „Rathaus Café“ Rathausstr. 17
Das Band der Berliner Ost-Bezirke u.a. mit den Stadtbezirkswappen wird leider von vielen Besuchern oftmals nicht wahrgenommen, da es sich außen über den Arkadengängen befindet. Für unseren Verein sind besonders die Bezirkswappen mit Berliner Bär interessant. Das Band beginnt in der Spandauer-, geht weiter in der Rathaus- und endet in der Probststraße, bei der Gerichtslaube. Sie führt in ihrem Schild einen Berliner Bären.
Ein weiterer Berliner Bär befindet sich über einem Eingangstor am Ufer der Spree, es gehört zum Kurfürstenhaus mit seiner leuchtenden Fassade aus rotem Sandstein und dem Durchgang über vier Innenhöfe, den Kurfürstenhöfen, bis zur Poststraße. Das Kurfürstenhaus wurde 1895 – 1897 vom dem Architekten Carl Gause errichtet, im Jahre 1929 wurde es erweitert. Die Fassade ist reich verziert mit zahlreichen Schmuckelementen, ornamentalen und figürlichen Reliefs und Medaillons, die Gebäudemitte ist durch den Giebel besonders hervorgehoben.
Der Gründungsbrunnen, auch Wappenbrunnen genannt, befindet sich neben dem Eingang zur Nikolaikirche und wurde 1987, zur 750-Jahr-Feier Berlins nach einem Entwurf von Gerhard Thieme (geb. 1928) errichtet. Der Brunnen besteht aus Sandstein und Stahl. Die schmiedeeiserne Bekrönung schuf der Kunstschmied Hans-Joachim Kunsch und die Bronzekette fertigte Stefan Kuschel an. Drei Stufen führen zu einem achteckigen Brunnenbecken von vier Metern Durchmesser. An den Seiten sind Wappen angebracht. In der Mitte steht eine sechs Meter hohe Säule, die von einem Berliner Bären bekrönt wird der ein Wappenschild mit einem Adler hält.
Die Nikolaikirche ist die älteste noch intakte Kirche Berlins und steht unter Denkmalschutz. Erbaut in den Jahren 1230 bis 1250 prägte die zunächst unsymmetrische Einturmfassade bis ins 19. Jahrhundert das Bild der Stadt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde im Zuge einer Restaurierung die noch heute bestehende Doppelturmfassade errichtet. Die beiden vergoldeten Turmspitzen bestehen jeweils aus einer 1,20 Meter großen Hauptkugel, einem Tragrohr, Kugelspitze und Wetterfahne. Eine Wetterfahne ziert das Berliner Wappentier den Berliner Bären, der in einem Wappen die Entstehungszahl 1981 trägt.
Die kleine Laterne gab es über der Tür zu dem ehemaligen Standort des Berliner Wasserstraßen Hauptamtes in der Poststraße 21-22. Seit dem Umbau 2015 in den Sitz des Kunsthauses Lempertz ist diese kleine Laterne verschwunden. An der Ecke, Richtung Ephraim-Palais, befindet sich eine Marmortafel mit der Geschichte dieses Hauses und am unteren Ende befindet sich ein Berliner Bär mit einem Anker in den Pfoten, das Logo des Wasserstraßen Hauptamtes.
Im Zweiten Weltkrieg, zwischen 1943 und 1945, ging das Nikolaiviertel zugrunde. Nach Kriegsende wurden die Überreste beseitigt, auch einige weniger zerstörte Gebäude abgerissen. In der Berliner Stadtplanung spielte das Gebiet jahrzehntelang keine Rolle. Die Situation änderte sich erst, als 1987 die 750-Jahr-Feier Berlins bevorstand. Die Stadtverwaltung zeigte eine neue Wertschätzung für die historischen Wurzeln und plante, auf dem Brachland ein attraktives und auch touristisch anziehendes Stadtviertel zu entwickeln.
Im Nikolaiviertel, zwischen Spree, Berliner Rathaus und Mühlendamm gelegen, wurden 1981 bis 1987 etliche historische Häuser aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert, die ursprünglich woanders standen, rekonstruiert.
Das waren einige Informationen zum Berliner Bären mitten im Herzen der Stadt Berlin. Viele werden jetzt vielleicht mit dem „Bärenblick“ ganz anders die Stadt wahrnehmen und so auch den einen oder anderen „Berliner Bär“ entdecken.
Christa Junge