Berliner Bärenfreunde e.V.

Berlin Fasanenstraße, Künstlerhauses St. Lukas,

Berliner Bären Skulpturen tummeln sich im Haus

Das Haus wurde von 1889-1890 durch den Architekten Bernhard Sehring (1855-1941) als Wohn- und Atelierhaus unter dem Einfluss der englischen “Studio Houses” erbaut. Die Innenräume wurden mit Gemälden und kunstgewerblichen Gegenständen aus Italien ausgeschmückt. Das Haus ist ein herausragendes Beispiel für den Historismus der Jahrhundertwende. Durch das große schmiedeeiserne Tor sieht man nur einen Teil der mächtigen Anlage, die um einen efeuberankten Brunnenhof angelegt wurde. Das burgartige Gebäude aus Rathenower Ziegeln mit teilweise zweigeschossigen Wohnungen wird durch Erker, Zinnen, Türmchen und Balkone mit Bären geschmückt. Er errichtete im Erdgeschoss Bildhauerateliers und unter dem Dach Malerwerkstätten ein. Auf einem Wandrelief im malerischen Brunnenhof sieht man ihn in Ritterrüstung mit dem Modell des Künstlerhauses in der Hand. Neben dem Eingangstor ist der greise Maler Tizian zu sehen.

Namensgeber ist der Heilige Lukas, Schutzpatron der Maler und Ärzte.
Zu den Künstlern, die seinerzeit hier einzogen, gehörten Sehring selbst, der Bildhauer Max Kruse und seine Frau Käthe Kruse, die als Puppenmacherin berühmt wurde, der Bildhauer Ludwig Manzel, der von 1912 bis 1918 Präsident der Kunstakademie war, Ernst Barlach, Milly Steger und viele andere Künstlerinnen und Künstler.

Die Besitzerin Anni Jänisch ließ das Haus 1987 restaurieren und wurde mit der Ferdinand-von-Quast-Medaille für vorbildliche denkmalgerechte Instandsetzung ausgezeichnet. Ihr Großvater war seit 1902 Verwalter des Künstlerhauses.1923 hatte ihr Großvater den 1989 von Bernhard Sehring – auch Architekt des Theaters des Westens – erbauten Komplex erstanden. 1956 übernahm Sie das Haus in dritter Generation. Heute, gehört zum Beispiel der Chefrestaurator vom Bode-Museum zu den Mietern dieser kleinen Burg.
Wirklich leben, dass dürfen hier nur Künstler, wenn gleich dieser Begriff weit ausgelegt wird. Sechs Ateliers sind noch in Betrieb. „Sympathisch“ müssen potenzielle Mitbewohner unbedingt sein, denn „wer hier wohnt, zieht nicht wieder aus“, weiß Anni Jänisch.

Natürlich steht alles hier unter Denkmalschutz, man sieht es etwa im steinernen Treppenhaus. Um den Originalzustand der Wandmalereien zu dokumentieren, wurden kleinere Stellen bei der Restaurierung ausgespart. Familie Jänisch hatte Glück, trotz Bombenschäden konnte vieles erhalten bleiben.

Quelle
Berlin.de