Berliner Bärenfreunde e.V.

Berliner Bär in Essen / Nordrhein-Westfalen im Sockel die Inschrift „DENKT AN BERLIN“

1952 erfolgten der Wiederaufbau und die Eröffnung der „2. Großen Ruhrländischen Gartenbau-Ausstellung“ (Gruga).
Der Berliner Bär, der 1959 in der Gruga aufgestellt wurde, war immer als steinerne Mahnung gedacht: „DENKT AN BERLIN“ ist in seinen Sockel geprägt. Als sich die Insellage der Stadt nach dem Mauerbau 1961 verschärfte, entstand der Wunsch, das Denkmal prominenter zu platzieren: am 10. Juli 1964 zog der Bär auf den neugeschaffenen Kreisverkehr am Nordrand der Innenstadt, der auf den Namen       Berliner Platz getauft wurde.

Der Festakt auf dem Berliner Platz beginnt um 21 Uhr, zuvor spielt das Schönebecker Jugend-Blasorchester. Die Polizei rechnet mit einem großen Zuschauerandrang, deshalb sperrt sie den Platz für den Autoverkehr, sechs Straßenbahnlinien müssen umgeleitet werden.

Der Regierende Bürgermeister Berlins Willy Brandt hatte zur feierlichen Einweihung des Berliner Bären in Essen seinen Kommen zugesagt. Oberbürger Nieswandt musste am 10. Juli 1964 bekannt geben, dass Willy Brandt nicht kommen konnte. Er musste auf Anraten seiner Ärzte ein Krankenhaus aufsuchen. Sein Stellvertreter, Bürgermeister Albertz, sprang für ihn ein. In seiner Rede rief Bürgermeister Nieswandt bei seiner Begrüßung zu „Die Freiheit Berlins ist unsere Losung“. 18.000 Menschen waren gekommen, der Platz mit Fahnen geschmückt.
Die Begegnung Essens mit Berlin ist mehr als eine Reihe künstlerischen und wissenschaftlichen Veranstaltungen, mehr als zur Zuschaustellungen der wirtschaftlichen Blüte in der Hauptstadt. Sie solle die Sorge und Bereitschaft zur Hilfe für – und miteinander ausdrücken.

Die Ansprache von Bürgermeister Albertz wurde oft vom Beifall unterbrochen. „Mit einem Koffer voller Freundschaft aus Essen“ wird er nach Berlin zurück fahren. Er drückte seine Freude darüber aus, dass in einer der wichtigsten deutschen Städte ein Platz nach Berlin benannt wurde. „Ein Zeichen des Verständnisses dafür, dass wir in einem Boot sitzen: auch hier in Essen wird man nicht leben, wenn die Lichter in Berlin ausgehen.“ Niemand hat sich mit der Teilung abgefunden. Albertz rief: Trefft Deutschland in Berlin. „Die Schutzmächte können uns vieles abnehmen, aber sie können nicht den Zusammenhalt der Nation demonstrieren, das müssen wir selber tun.“ Er forderte vor allem die Jugend auf, nach Berlin, auch Ost-Berlin zu fahren.
Gemeinsam mit Bürgermeister Nieswandt enthüllte er den Stein mit der Aufschrift „BERLINER PLATZ“, der vor dem Berliner Bären aufgestellt wurde.
Zum Abschluss gab es ein großes Feuerwerk. Mit lautem Krachen und Zischen wurde der Himmel mit bunten Sternen, Goldregen und zum Ende – mit den Umrissen des Berliner Bären, leuchtend und langsam verglühend, erhellt.

Der Berliner Bär ist fast drei Meter hoch und vier Tonnen schwer aus Kalksandstein. Die Skulptur wurde von dem Essener Bildhauer Herbert Lungwitz geschaffen. Die Skulptur wurde auf Wunsch des BdBFB in Essen in Auftrag gegeben. Finanziert wurde sie aus dem Kulturfonds der Stadt Essen.

2008 wurde der Berliner Bär eingelagert und 2012, nach dem Umbau des Berliner Platzes, erneut aufgestellt.

Quelle Stadt Essen

 

Wir danken Wolfgang Schulz, Gelsenkirchen für die Fotos.

 

Die Informationen zu dem Berliner Bär in Essen wurden am 19. Januar 2016 an das Landesdenkmalamt Rheinland weitergeleitet.