Berliner Bär von Günter Anlauf im Kleinformat aus Berlin
Günter Anlauf, Berliner Bär im Kleinformat in Berlin
Anfang Dezember erhielten wir diese interessante Mail.
„Durch Zufall haben wir auf Ihrer Homepage den Bericht von dem Berliner Bären von Günter Anlauf gelesen. In unserem Besitz befindet sich so ein Exemplar. Der Besitzer des Bären war unser Vater und Schwiegervater, der frühere Handwerkspräsidet Hans-Dieter Blaese, der leider 2021 verstorben ist. Wenn hierfür interesse besteht könnten wir ihnen vom Original auch Fotos zukommen lassen“
Familie Grieszat sandte uns Fotos des Berliner Bären zu.
Wir haben ihn mit den beiden Berliner Bären in Hamburg und Saarbrücken verglichen und können dazu nur sagen, der Berliner Bär sieht genauso aus, hat die die Maße: Sockel unten 10* 11cm, Sockel oben 9*9 cm, der Sockel verläuft konisch. Die Höhe des Bären von Kopf bis Fuß beträgt 16 cm.
Die drei Berliner Bären sind identisch, bis auf die Gravur des dritten Bären, die aussagt, dass er direkt vom Berliner Bildhauer Günter Anlauf hergestellt wurde und Nr 5. von 20 genehmigten Exemplaren des Künstlers ist.
Leider fehlt der Gießerstempel, so können wir nicht zuordnen welche Bildgießerei den wunderschönen Berliner Bären aus Aluminium hergestellt hat.
Auf der Vorderseite des Sockels, unter dem Bären ist der Schriftzug „BERLIN“ zu sehen.
Auf der Rückseite, unter rechts ist der Anfangsbuchstabe des Bildhauers „A“ und neben dem mittigen Strich ist ein Punkt zu erkennen. In dem unteren Teil das Buchstaben „A“ ist das Entstehungsjahr „83“ zu erkennen. Genau darunter befindet sich die Zahlen 5 /20. Das bedeutet, es ist der fünfte Berliner Bär von offiziellen 20 Exemplaren.Es ist für uns der dritte Berliner Bär von Günter Anlauf im Kleinformat, den wir Ihnen heute vorstellen können. Ob Herr Blaese ihn in seiner Funktion als Handwerkspräsident überreicht bekommen hat, oder ob er ihn, wie in den beiden anderen Fällen gekauft hat, das ist die Frage.
Wahrscheinlicher ist es, dass er den Bären noch zu Lebzeiten von Günter Anlauf überreicht bekommen hat. Dafür spricht das Alter der Skulptur. Der Berliner Bär von Günter Anlauf wurde 1983 an der A111 aufgestellt. Zuerst wurde von der Stadt Berlin versucht eine Renée Sintenis Bären Skulptur aufzustellen, aber weil Berlin nach dem Tod von Renée Sintenis noch nicht die Rechte an dem Bären hatte, war das nicht möglich.
Der frühere Handwerkspräsidet Hans-Dieter Blaese, war von 1980 bis 2003 Präsident der Handwerkskammer Berlin.
Wir wollen ihn Ihnen hier gerne vorstellen.
Foto © Privat
Hans-Dieter Blaese (1930-2021)
Hans-Dieter Blaese erlernte den Zimmererberuf, erwarb den Meisterbrief sowie das Diplom als Bauingenieur und führte jahrzehntelang ein eigenes Unternehmen im Bauhandwerk. Im April 1980 trat er das Amt des Präsidenten der Handwerkskammer Berlin an, das er 23 Jahre lang innehatte. Von 1987 bis 1996 war er außerdem Vizepräsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks und des Deutschen Handwerkskammertages. Von 1989 bis 1996 amtierte er zudem als Vizepräsident der Europäischen Union des Handwerks und der Klein- und Mittelbetriebe.
Besondere Verdienste erwarb sich Hans-Dieter Blaese nach der deutschen Wiedervereinigung durch die Zusammenführung der Handwerkervereinigungen in Ost- und West-Berlin, die unter seiner Führung im Jahr 1991 zu einer gemeinsamen Handwerkskammer verschmolzen.
Er gehörte der 10. Bundesversammlung an, die Roman Herzog zum Bundespräsidenten wählte.
Zum April 2003 gab er die Präsidentschaft der Handwerkskammer an Stephan Schwarz ab und widmete sich weiter seinem eigenen Unternehmen.
Die Handwerkskammer ernannte ihn darauf zu ihrem Ehrenpräsidenten.
Anzumerken sei noch folgendes:
- 1985: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- 1987: Verdienstorden des Landes Berlin
https://de.wikipedia.org/wiki/Verdienstorden_des_Landes_Berlin - 1991: Großes Bundesverdienstkreuz
https://de.wikipedia.org/wiki/Verdienstorden_der_Bundesrepublik_Deutschland - 1995: Goldene Ehrennadel und Goldener Meisterbrief der
Handwerkskammer Berlin - 2001: Handwerkszeichen in Gold des Zentralverbandes des Deutschen
Handwerks - 2004: Stadtältester von Berlin
Quelle – WIKIPEDIA
Die große Frage ist, wer hat den andern 17 Berliner Bären wohl ein neues Zuhause gegeben? Wer etwas darüber weiß, wir freuen uns über neue Informationen.
Gibt es auch noch andere kleine Skulpturen?
Der Berliner Bär 1983 von Günter Anlauf aus Berlin wurde aus Aluminium hergestellt.
Wir würden die Herstellung gerne Sachkundig dazu erklären.
Dazu verwenden wir gerne aus dem Aluminium Lexikon folgende Textpassage:
„Kunst
Als nach 1855 das erste Aluminium hergestellt wurde, war der Aluminiumpreis höher als der Preis für Silber. Daher verwendete man es vor allem im Kunsthandwerk, zum Beispiel für Medaillen. Später fand es auch Anwendung in der Bildhauerei, mit der 1893 auf dem Piccadilly-Circus in London aufgestellten Eros-Statue als bekanntestem Beispiel. Seither hat Aluminium einen festen Platz in Kunst und Architektur.
Bildhauer bedienen sich des Gießens, meist im Sandguss. Hierbei ist die Gussform aus Sand, dies führt zu einer rauen Oberfläche. Das vom Künstler bearbeitete Modell aus Polystyrol-Hartschaum wird in Sand eingebettet, es vergast unter der Hitze des flüssigen Aluminiums. Glatte Oberflächen erhält man im Wachs-ausschmelzverfahren:
Das flüssige Aluminium schmilzt das Wachsmodell und presst das Wachs aus der Sandform.
Skulpturen werden aus Aluminiumblechen oder aus Aluminiumgussteilen auch durch Schweißen zusammengefügt.“
https://www.aluminiumdeutschland.de/lexikon/begriff/kunst