Berliner Meilenstein in Fulda / Hessen mit Berliner Bär, der Inschrift BERLIN und Angabe 450 km
1960 Berlin Woche in Fulda, Einweihung Berliner Meilenstein mit Bär
Anlässlich der Berlin Woche, veranstaltet durch den Bund der Berliner in Fulda, am 13. März 1960, wurde der Berliner Meilenstein mit Berliner Bär, der Inschrift BERLIN und Angabe 450 km der Fuldaer Bevölkerung übergeben.
Dr. Theo Fruhmann, begrüßte als Vorsitzender des Ortskuratoriums Unteilbares Deutschland Redner und Gäste. Er wies auf den Sinner Berlin Woche hin und erklärte, dass die Politik ähnlich großen Schaden anrichten könne wie Ungeduld. Deshalb sei es Anliegen aller Veranstaltungen dieser Woche gewesen, in der Bürgerschaft das Verständnis für die gesamtdeutsche Bedeutung Berlins und seines Schicksals zu vertiefen. Landtagsvitzepräsident Dr. Cuno Raabe erklärte in seinem Grußwort, die Deutschen dürften nicht müde werden im Bekenntnis zur Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit.
Bürgermeister Franz Amrehn, nach dem Regierenden Bürgermeister der zweite Repräsentant des freien Berlins, gab eine eindrucksvolle Darstellung der Nachkriegsentwicklung Berlins. Die Aufteilung in Sektoren sei nicht eine unmittelbare Folge der deutschen Kapitulation von 1945 gewesen, sondern schon ein Jahr zuvor in Abkommen der damaligen Alliierten festgelegt worden. Schon in jener Zeit seinen sich Ost und West darüber im Klaren gewesen, dass der Besitz von Berlin mindestens mitentscheidend für die Gestaltung Europas in der Nachkriegszeit sein werde. Die Geschichte Berlins seither sei nichts anderes als der ständige Versuch der Sowjets, die Westmächte wieder aus Berlin zu verdrängen. Eine schutzlose freie Stadt ohne westliche Schutztruppen werde nichts anderes als eine belagerte, aus dem westlichen Wirtschaftsgefüge gelöste Stadt sein.
Mit dem Dank für die wirtschaftliche und moralische Unterstützung Berlins verband er die Bitte, die Öffentlichkeit der Bundesrepublik möge sich auch in Zukunft rückhaltlos zu Berlin zu bekennen. Die rechtliche Stellung Berlins sei vertraglich festgelegt und dürfe nicht verändert werden bis zur Wiedervereinigung in Freiheit. Unter dem stürmischen Beifall seiner Zuhörer erklärte Amrehn abschließend, Berlin müsse der Hebel bleiben, an dem immer wieder zum Erlangen der deutschen Einheit in Frieden und Freiheit angesetzt werde.
In seinem Schlusswort bekräftigte Oberbürgermeister Dr. Alfred Dregger als Schirmherr der Berlin Woche erneut den festen Willen der Bevölkerung, Berlin jede geistige und materielle Hilfe zu leisten.
Anlässlich der  Feierstunde zur Einweihung des Berliner Meilensteines waren zahlreiche Fuldaer Bürger und Gäste erschienen. Bürgermeister Amrehn enthüllte den mit der schwarzrotgoldenen Fahne bedeckten Meilenstein. Oberbürgermeister Dr. Alfred Dregger übernahm den Stein in die Obhut der Stadt Fulda. Er steht bei Kilometer 87,2 unweit von Lehnerz direkt an der B 27 in der Berliner Straße.
Quelle
Stadtarchiv Fulda
Fuldaer Zeitung 14.03.1960