Berliner Meilenstein in Lübeck / Schleswig-Holstein
Berliner Meilenstein mit Berliner Bär, Inschrift Berlin 318 km in Lübeck / Schleswig-Holstein
Der „Tag der Heimat“ begann mit einer Gedenkfeier in St. Marien und Kranzniederlegung in der Gedächtniskapelle. Im Mittelpunkt der Feiern stand die am 13. September 1959 durch den Stadtpräsident Kock vorgenommene Enthüllung des Berliner Meilensteines auf dem Rundverkehrsplatz Possehl- / Geniner Straße, der in Berliner Platz benannt wurde.
Die Feierstunde wurde durch den Sprecher der Landsmannschaft Berlin-Brandenburg, Dr. Kieckebusch, eingeleitet. Er hob hervor, dass der Name Berlin in der Welt zum Symbol geworden ist. Dieses sei vor allem seiner Bevölkerung zu danken, die allen Drohungen Chruschtschows gegenüber fest geblieben sei.
Berlin werde immer die Hauptstadt Deutschlands bleiben. Die Bevölkerung Berlins habe in den vergangenen Monaten gezeigt, dass sie sich nicht erschüttern lasse und die Freiheit wolle.
Das habe dazu beigetragen, dass die westliche Welt Gedanken an einen Kompromiss aufgegeben hat. Wir alle sollten und an der Haltung Berlins ein Beispiel nehmen und alles dafür tun, dass Deutschland wieder in Einigkeit und Freiheit zusammengeführt werde.
Stadtpräsident Kock sagt in seiner Ansprache, dass der Berliner Platz, Berliner Straße und Berliner Meilenstein dazu beitragen sollen, dass wir uns immer des Zieles der Widervereinigung bewusst bleiben und alles dafür einsetzen. Berlin habe uns gezeigt, dass es nicht müde in seiner Haltung werde und niemals resigniere. Der Redner gedachte auch des Berliner Bürgermeisters, des Lübeckers Willy Brandt.
Als Vertreter der Stadt Berlins überbrachte Zehlendorfs Bürgermeister Dr. Block die Grüße des Berliner Senats und dankte für die Benennung des Platzes. Berlin, so sagte er, werde durchhalten!
Ein Sprecher des Kreiskuratoriums „Unteilbares Deutschland“ beschloss die eindrucksvolle Feierstunde.
Maße Stein (ca.): unten 50cm, oben 40 cm, Höhe 150 cm bis zur Spitze (ohne Spitze 145 cm); Bär ca. 50 cm hoch, Buchstabengröße: B ca. 8 cm, Kleinbuchstaben/Zahlen ca. 5 cm.
Das die Relieftiefe nach oben zunimmt, deutet darauf, dass der Bär nicht appliziert, sondern aus dem vollen Stein gehauen wurde. Unten hat der Stein eine Grundfläche von 50x50cm, oben nur noch 40×40 cm. Es ist auch keine Fuge erkennbar, was jedoch an Verwitterung und Schmutz liegen kann.
Quadratischer, sich nach oben verjüngender Stein (Obelisk) mit Diamantspitze und eingravierter Inschrift „Berlin 318 km“ und ca. 50 cm großem Relief eines seitlich schreitenden und individuell gestalteten Berlin Bär mit erhobener Schnauze und Tatze. Der Bär ist aus dem vollen Stein gehauen.
Quelle:
Lübecker Nachrichten 15.09.1959
Hansestadt Lübeck, Abt. Denkmalpflege und Kulturbüro
Der Lübecker Berliner Meilenstein wurde im Mai 2015 unter Denkmalschutz gestellt.