Berliner Bärenfreunde e.V.

Berliner Park mit Berliner Bär in Ahlen / Nordrhein-Westfalen

Ahlen – Berliner Bär

Freitag, den 2. Oktober 1964
Im Zusammenhang mit der Städtepartnerschaft zwischen Ahlen und Berlin-Schöneberg wurde der Park in „Berliner Park“ umbenannt. Die Stadt Berlin stiftete eine Bronzeplastik des Wappentieres nach einem Entwurf des Berliner Professor Karl Bobeck (1925 – 1992). Die Enthüllung fand mit Verspätung statt. Wäre die Bergkappelle der Zeche „Westfalen“ nicht gewesen, die pünktlich um 14:30 Uhr im Park am Hallenbad den vielen Zuschauern die Zeit bis zur Enthüllung des „Berliner Bären“ mit einem bunten Melodienreigen vertrieb, so hätte Wirtschaftssenator Professor Schiller einen leeren Platz vorgefunden. In letzter Sekunde wurde die Feierstunde um eine halbe Stunde verschoben.

Aber so ging alles gut. Bürgermeister Linnemann betonte in seiner Begrüßungsansprache, dass es gerade in dieser Stunde gelte, die Verbundenheit mit Berlin zu bekunden. Der Park mit dem neuen Denkmal sollte ein Gedenkplatz, ein Mahnmal und ein Ehrenplatz sein. Doch das Wahrzeichen des „Berliner Bären“ könne nicht das ausdrücken, was die Ahlener im Herzen fühlten.
Senator Schiller überbrachte Grüße aus Berlin und die Glückwünsche zum Jubiläum. Er dankte dafür, dass diese Feierstunde mit der Berliner Woche verbunden und im Trubel die Not des deutschen Volkes nicht vergessen worden sei.

Die Unterstützung der Westdeutschen habe ermöglicht, dass Berlin sich vom 13. August wirtschaftlich wieder vollkommen erholt habe. Es habe sich nach dem Bau der Mauer sehr an den Westen angeschlossen, und dass habe die Stadt auch gebraucht. Die wenigen Bande die nach Drüben gingen, müssten erhalten bleiben.

Wirtschaftssenator Schiller (Einweihung gemeinsam mit Vertretern der Stadt Ahlen, „alle in feierlichem Schwarz, die die Enthüllung des in weißes Seidenpapier eingehüllten Bären vornahmen“) taufte den Park am Hallenbad in „Berliner Park“ und befreite die Bronze Plastik des Bären von „seiner dünnen und bald durchsichtigen Hülle“, wie er es nannte. Die Fontänen des Springbrunnens und die Klänge der Bergkapelle mischten sich zu einem abschließenden Ständchen.

Quelle: Ahlener Volkszeitung 3.10.1964

Im Rahmen eines Künstler-Notstandsprogramms entstanden im Atelier des Berliner Bildhauers Professor Karl Bobeck für den Westberliner Senat insgesamt vier sogenannte „Bobeck-Bären“. Jede dieser Bären-Plastiken erhielt einen Standplatz im Bundesgebiet. Ein solcher Bär stand bei der Autobahnausfahrt in Aachen, ein zweiter steht auf dem Marktplatz von Gummersbach, ein dritter Bär im Kurpark von Bad Helmstedt und der Bobeck-Bär Nummer vier wurde schließlich in der Ottheinrichstadt aufgestellt. Mit Offenbach und Ahlen sind es sechs  „Bobeck-Bären“.

Bereits im Jahre 1960/1961 gab es erste Kontakte zwischen Ahlen und dem Berliner Stadtbezirk Schöneberg. Die „Westfälischen Nachtigallen“ traten in Schöneberg auf, Kinder aus Berlin besuchten für vier Wochen das Ahlener Landschulheim in Winterberg. Im Oktober 1962 wurde die Städtepartnerschaft im Rahmen eines Festaktes im Bezirksamt Schöneberg begründet – die Ahlener Delegation wurde angeführt vom damaligen Bürgermeister Linnemann und dem Stadtkämmerer Baldauf.

Der Verein der Berliner Bärenfreunde e.V. hat am 23.01.2017  Antrag auf Denkmalschutz für den Berliner Bär in Ahlen / Nordrhein-Westfalen gestellt.

 

„Platz der Städtepartnerschaft“ in Ahlen, zwischen Europakreisel und Friedrich-Ebert-Halle

Die Gedenk-Stele, das Mahnmal deutscher Teilung, fand im September 2016 ihren neuen Standort nur wenige Meter weiter auf dem Platz der Städtepartnerschaft. Sie ist ein Fünf-Tonnen-Koloss und ist plötzlich anders wahrnehmbar, die Vier-Meter-Stele fiel an ihrem alten Standort kaum noch auf. Unter wuchtigen Kastanien fristete sie lange Zeit ein wortwörtliches Schattendasein.

Im Zuge der Umgestaltung des „Berliner Parks“ zum Sportpark wechselten Gedenk-Stele, Berliner Bär, Mauersegment und die Infotafel der Partnerstädte den Standort und fanden konzentriert zusammen.

Berliner Bär, sowie die Skulptur „Jungen mit Fisch“ machten einen Abstecher in die Bronzegießerei. Sie wurden gereinigt und festgestellt, dass da noch einiges kaputt ist.“ Eingeritzte Namen, verschlissene Dübel – eigentlich nur Kleinigkeiten, die aber gemacht werden mussten. Bis Ende September stand auch der „Berliner Bär“ auf dem Platz der Städtepartnerschaft. Für die themenfremden „Jungen mit Fisch“ geht die Reise zurück in den Park. Ein Hin und Her mit Konzept.

Der neue Platz wurde mit Rasen eingesät und von einem Weg aus Natursteinpflaster halbrund durchzogen, der Innenkreis mit neun säulenförmigen Tulpenbäumen bepflanzt. Eine Bank lädt zum Verweilen und „Wirken lassen“ ein.

Durch die Reinigung in der Werkstatt von Steinmetzmeister  Ulrich Magera an der Weidenstraße, ging der Berliner Bär seiner bronzetypischen Patina verlustig, doch steht er jetzt gut sichtbar an seinem neuen Standort und blickt über die freie Fläche. Dass er der Stadt Berlin das Hinterteil zeigt, sorgte immer wieder für amüsierte Bemerkungen.

Für den „Tag der Deutschen Einheit“ musste alles ganz schnell gehen müssen. Vorher ergab sich keine Gelegenheit mehr, die Lichtstrahler, die abends die Skulpturen beleuchten, zu testen. Das  Mauersegment und der Berliner Bär mussten um wenige Grad  gedreht werden, sie sollen im Rampenlicht stehen.

Am südlichsten Punkt des Weges steht das Präsent aus Teltow, ein originales Stück der Berliner Mauer.  Selinay Kamali,  angehende Kunststudentin, hatte mit ihren ehemaligen Mitschülern der Fritz-Winter-Gesamtschule bis zum letzten Moment an der farbigen Gestaltung des historischen Mauerrestes gearbeitet.

Baurat Andreas Mentz räumte auch Befürchtungen, ob der Namensgebung des benachbarten Parks aus: „Wenn wir auch Arbeitstitel wie Sportpark oder ähnliches haben – es ist und bleibt der Berliner Park.

Am 8./9. Juli 2017 wird es im Rahmen des Ahlener Stadtfestes wird es zu den Jubiläen mit unseren Partnerstädten  Berlin-Schöneberg, jetzt Berlin Tempelhof-Schöneberg 55 Jahre,  Differdingen (Luxemburg)  35Jahre, Teltow 25 Jahre und Penzberg (Bayern) 10 Jahre, eine offizielle Feier in diesem Park geben.

Quelle: 

20.08.2016  AZ Ahlener Zeitung  Mit Hochdruck an die Bärenbronze

02.09.2016  Ahlener Zeitung Stele erreicht Platz der Städtepartnerschaft

30.09.2016  Westfälische Nachrichten Berliner Bär sorgt für Amüsement

12.10.2016  Ahlener Zeitung Strahler schießen am Ziel vorbei, Berliner Mauer steht im Dunkeln

 

Mahnmal, 1968 Stele aus Betonguss, Berliner Park in Ahlen

1968 wurde in Ahlen ein Komitee Unteilbares Deutschland gegründet. Dazu erhielt der Ahlener Kunsterzieher und Künstler Hermann Schweizer (1910 – 1998) den Auftrag, ein entsprechendes Mahnmal zu schaffen

Die aufrechtragende Stele ist als Erinnerung an das geteilte Berlin errichtet worden. Auf der schmalen Vorderseite ist, vor horizontalen und vertikalen Linien gerahmt, von oben nach unten zu lesen: „Berlin ist unser gespaltenes Herz“.

Die Rückseite der Stele zeigt figürliche Darstellungen. Übereinander angeordnet sind zwei Familien in stilisierter Form reliefartig gestaltet. Sich umarmend sind die Paare jedoch durch die „Mauer“, bildlich als senkrechte Linie, getrennt. Die untere Szene zeigt ein ähnliches Bild, wobei die Familie durch ein Kind vervollständigt wurde.

Ebenso wie der „Berliner Bär“ erinnert die Stele an den Mauerbau in Berlin im Jahre 1961, durch den viele Familien getrennt wurden. Durch die figürliche Gestaltung werden Geschichte und eigene Situation bewusst.

Die Stele ist in Beton gegossen und steht am Eingang zum Berliner Park in der Nähe des Berliner Bären. Die Stele ist 3 Meter hoch.

Mauerstück als Mahnmal

Genau am Tage der deutschen Einheit, dem 03. Oktober 1991, wurde die Partnerschaft Ahlens mit der Stadt Teltow (Brandenburg) begründet. Unter Leitung des damaligen Bürgermeisters Horst Jaunich reiste eine Ahlener Delegation in die brandenburgische Stadt, um dort im Rahmen eines Festaktes die Partnerschaftsurkunden zu unterzeichnen.

Das Mauerstück wurde im Mai 2015 als Geschenk der Partnerschaft Teltow an die Stadt Ahlen nach Ahlen transportiert. Obwohl die Stadt Ahlen Ende 2014 auf ihre Anfrage zunächst die Nachricht von der Fa. Klösters Baustoffwerke GmbH & Co. KG in Teltow bekommen hatten, dass kein Mauerstück mehr verkäuflich wäre (die Stadt  hätten auch eines gekauft), kam dann auf Vermittlung des Bürgermeisters hin diese Schenkung an die Partnerstadt Ahlen zustande.

Es trägt eine Registriernummer (145), es ist nicht bekannt ob diese auf den Standort hinweist. Das Mauerstück war lange „abgelegt“ und wurde erst im Sommer 2016 in die Nähe des jetzigen Standortes transportiert, wenig später dann in den Park der Städtepartnerschaft.  Dort wurde es gestaltet, federführend von Selinay Kamali, Abiturientin 2016 der Gesamtschule.

 

Das Mauerstück steht bereits an seinem endgültigen Standort im Park der Städtepartnerschaft an der Dolberger Straße, den die Stadt Ahlen 2016 angelegt hat.

Westfalenkaserne

Auf Initiative des damaligen Kommandeurs des Jägerbatalions, Oberleutnant Haase, wurden im August 1990 Teile der abgerissenen „Berliner Mauer“ als mahnendes Denkmal in der Westfalenkaserne aufgestellt.