Berliner Bärenfreunde e.V.

Besuch im Atelier von Uwe Tabatt 4. Mai 2024 Tag des OFFENEN ATELIERS in Glienicke

Das war ein Termin, den ich in Vertretung der „Berliner Bärenfreunde e.V.“ sehr gern wahrnahm, zumal ich mit unserer Vorsitzenden Frau Junge bereits als „unvoreingenommener Neuling“ seiner Kunst zwei Mal Ausstellungen von Uwe Tabatt in Oranienburg besucht hatte.
Seine Werke haben mir auf Anhieb gefallen und er als Künstler strahlte sofort Sympathie und Bodenständigkeit aus, das ist durchaus nicht immer selbst verständlich. Mir wurde dann bekannt, dass zwischen dem Verein mit Frau Junge und dem Künstler bereits langjährige Kontakte bestehen, die v.a. im Themenkomplex „Wappentiere“ zum Ausdruck kommen.

Der Tag des offenen Ateliers im Land Brandenburg, an dem er sich beteiligte, bot nochmal einen anderen, tieferen Einblick in sein Schaffen. Man befand sich sozusagen an der Quelle, dem Wohnbereich mit Atelier, wo Uwe Tabatt mit seiner Familie lebt, in einem naturnahen Umfeld sowohl Inspirationen empfangen, sie weiterführen v.a. aber umsetzen kann!
Ich betrat eine bzw. mehrere „Vorratskammern“ wo Gedanken und Materialien für Neues / Entstehendes mit einer Vielzahl an Objekten des bisherigen Schaffens verwahrt werden und gut verpackt auf ihren erneuten Einsatz für thematische Ausstellungen im In- und Ausland warten.
Das braucht jede Menge Raum – nicht nur künstlerisch-gedanklich, sondern auch für die praktische Umsetzung! Deshalb wurde dem bisherigen Atelier ein Wintergarten zugefügt, um den Arbeitsplatz an der Staffelei oder der „Werkbank“ entlasten.

Schon bei meiner Ankunft kurz nach 14 Uhr, wurde ich im Garten von Uwe Tabatt begrüßt, wo direkt einige seiner Skulpturen warteten, es gab mir ein „heimelig-familiäres“ Gefühl.
Als dann eine kleine Gruppe von Besuchern zusammenkam erläuterte unser Künstler nochmal seine Motivation, Inspiration, welche Formen (z.B. rund…) und Materialvielfalt er bevorzugt: hier geht es ihm auch um Wiederverwendung / Nachhaltigkeit – wie z.B. Autoreifen, Werkzeuge, Musikinstrumente, Bücher, Kunststoffgegenstände, Naturmaterialien, die man ansonsten entsorgen würde. Die unterschiedlichen Materialien und die Inspirationen sind dann Ausgangspunkt für sein Schaffen, das er, wie mehrfach betont Gegenwartsproblemen aus unterschiedlicher Perspektive, aber in der Regel mit optimistischem „Augenzwinkern“ widmet.

Es sind einige Werkreihen bzw. Schwerpunkte, die er immer wieder mit neuen Ideen erweitert: „Wappentiere – hier Berlin und Brandenburg“ „Urbanismen“ „Zwischenwelten“ „Kommunikation“ Musik (u.a. African Soul)“ Law & OrderDer Gang durch das „Offene Atelier“ war ein zwangloses Durchstreifen mehrerer Räume: Der neue Wintergarten – Erweiterungsbau, der v.a. Ausstellungszwecken dienen soll (s. Einleitung).
Dieser helle, lichtdurchflutete Raum, schuf eine Verbindung zum Garten. Hier traf ich einige bereits „vertraute“ aber auch mir weniger bekannte Skulpturen der verschiedenen Themenbereiche wieder, so u.a.: „Juradendron“, „Orientierung“ aus „Law & Order „Wildwuchs“, „Waschstraße“ aus „Urbanismen“, aber auch Werke auf Leinwand, die auf die wenigen Wandflächen verteilt waren, wie „Headwind“ ‚ aus „Kommunikation“ oder „Rosenthaler Platz“ ‚ aus „Wappentiere“

Der Hauptatelierraum – er ist das Schaffenszentrum und an dem Tag das Herz der sehr persönlichen Kommunikation zwischen Uwe Tabatt, seiner Familie und den Besucher:innen. An einem Tresen wurden von den Töchtern freundlich und mit viel Geduld Fragen beantwortet, sowie Erinnerungsstücke (Kopien auf Leinwand, Kunstpostkarten und Sticker) zum Kauf angeboten.
In der Mitte des Raumes war für Stärkung reichlich gesorgt: mit selbstgebackenem Kuchen, kleinen Snacks und verschiedenster Getränke.

Man konnte auch einen Blick auf Arbeitsgeräte, wie Pinsel, Farben etc. werfen, die in einem an eine „Küche“ erinnernden Bereich ihren Platz fanden und wo auch dies und jenes Beispiel künstlerischer Versuche der Töchter aus ihrer „Kleinkindzeit“ zu bewundern war, was dem Raum eine sehr persönliche, sympathische Note verlieh. Auf der Staffelei befand sich ein noch nicht vollendetes Werk, zu dem der Künstler einige Erläuterungen gab, ich jedoch leider etwas zu spät kam (Acryl auf Leinwand und zentral ein „alter“, zerlegter Globus).

Meine Vermutung – Gefahren für unsere Erde (Klima, Umwelt, Waffen, Kriege) ‚ auf jeden Fall
etwas um die eigenen Gedanken zu aktivieren…!

Auch die kleinen Nebenräume und Nischen boten noch interessante Einblicke. An den größeren Wänden lagerte verpackt Werke, die auf ihren Einsatz bei Ausstellungen/Präsentationen warteten ’sie jeweils bereitzustellen ist durchaus eine logistische Herausforderung ! Überall erfreuten Plakate (an frühere Events erinnernd), vertraute Werke vermischt mit Alltagsgegenständen, die auch zum Schmunzeln anregten: Unter dem Bild „Wo bleibt das Geld?“ ‚ aus „Wappentiere“ stand eine kleine Bratpfanne mit einigen Cent darin, die dazu animierte ebenfalls ein paar „Groschen“ hinzuzufügen. Hier war auch Frau Tabatt anzutreffen, die ebenfalls Fragen freundlich beantwortete.
Kleines Resümee. Der Besuch war ein Blick hinter die „Kulissen“ und eine echte Wohlfühlzeit!!!
Deshalb sei hier Herrn Tabatt und seiner Familie nochmals herzlichst gedankt!!!

Derzeit kann man auch eine Auswahl seiner Werke in Berlin bewundern, u.a.:
KaDeWe – Wintergarten, Adlon/Kempinski: Foyer der Brasserie und im Adlon To Go
Weitere Infos und Aktuelles finden Sie unter:

https://www.uwetabatt.de

Monika Schmidt, Mai 2024