Berliner Bärenfreunde e.V.

dbeads Glasperlenatelier: die Welt der kleinen Kunstwerke

Frau Renate Übelgünn aus Dortmund, eine Freundin des Vereins, machte uns auf die Glasperlenkünstlerin Dagmar Brückner aufmerksam, da Sie einige ihrer Perlenunikate mit einem Berliner Bären punziert.

Ihre Glasperlen sind kleine Kunstwerke, die bei der Fachwelt und ihren Kunden große Beachtung finden. Wir hatten das große Glück und konnten sie bei ihrer Arbeit, dem Glasperlen herstellen, zuschauen. Es war sehr beeindruckend, wie Frau Brückner in ihrem Atelier aus farbigen Murano-Glasstäben – Effetre und Vetrofond – kunstvolle Glasperlen herstellt. Es sind kleine Meisterwerke. Das sogenannte „Wickeln“ von Glasperlen, die besonders zeitaufwendige und daher wertvolle Methode des Glasperlenmachens, konnten wir uns anschauen.

Ein Glasstab wird vor einem Brenner geschmolzen und das zähflüssige Glas um einen Metallstab (Perlendorn) gewickelt. Durch Drehen des Stabes vor der Flamme, aber auch mit Hilfe von speziellen Werkzeugen, wird die Perle je nach Wunsch geformt. Durch Aufschmelzen verschiedener Glasfäden, Tupfen oder auch Edelmetallfolien wird die Perle verziert. Dies geschieht in einem Arbeitsgang.
Frau Brückner bezieht die farbigen Glasstäbe von den italienischen Glasschmelzen auf der Insel Murano, es ist speziell für seine Farbreinheit bekannt. Aber auch Reichenbach – und Lauscha Glasstäbe werden von ihr gerne verarbeitet.
Durch ein besonderes Abkühlungsverfahren im Temperofen werden die Perlen nach der Fertigung langsam abgekühlt, so dass sie spannungsfrei und damit fast unzerbrechlich sind.

Eine Frage war noch wichtig, wie wird eine gewickelte Glasperle hohl? Frau Brückner wickelt auf dem Perlendorn zwei kleine Glasscheiben, die wenn sie zusammengeschmolzen werden bilden sie einen Hohlraum. Rätsel gelöst. Auf die Frage, wie die Mauerstücke in die Perle kommen, war ihre Antwort, ist es nicht schöner, wenn das mein „Geheimnis“ bleibt?

Das Rüstzeug für die alte Kunst des Glaswickelns hat sich die Glasperlenmacherin in Amerika angeeignet. Ihre ersten Arbeiten fertigte sie in den 1990er-Jahren in New York an. 1997 gründete die Glasperlenmacherin und Schmuckdesignerin Dagmar Brückner das Label dbeads in New York. Dort wurden ihre ersten Kreationen in Stores und Galerien gezeigt.
Im Jahr 2000 kehrte sie NYC den Rücken und ließ sich in Berlin nieder. 2003 eröffnete sie ihr Atelier in Schöneberg.
Seit Januar 2016 hat das Ladenatelier eine neue Anschrift und ein neues Konzept: nicht nur Glasperlen werden jetzt gezeigt, sondern alles Erdenkliche zum Thema Glas. Der neue Laden befindet sich weiterhin in Schöneberg, jetzt in der Nollendorfstrasse 28.
Dort kann man nicht nur die Werke von Frau Brückner bewundern und kaufen, sondern der Glasperlenkünstlerin auch bei der Arbeit über die Schulter schauen.

Ein ausgefallenes Souvenir ist beispielsweise der Berliner Bär als Schlüsselanhänger oder als Kette.
Geplant sind Lesungen, Vorträge über Glas im Allgemeinen und kleine, intime Klavierkonzerte.

dbeads concept store, Nollendorfstraße 28, 10777 Berlin, Tel. 030 / 21912369
www.dbeadsconceptstore.com

Christa Junge