Berliner Bärenfreunde e.V.

Der Berliner Bär in der Großen Berliner Gewerbeausstellung 1896

Ich hatte schon vor einigen Jahren ein Original Buch der Großen Berliner Gewerbeausstellung 1896 in Treptow gekauft. Bei eBay hatte ich das Glück und entdeckte eine alte Porzellanfigur einen Berliner Bären von dieser Ausstellung. Was hat die Figur inzwischen nicht alles erlebt? Meine Anfrage an den Verkäufer, Herrn Christian Hofmann, dass wir seine Fotos für einen Artikel zu der Ausstellung von 1896 nutzen können, stieß auf offenen Ohren. Der Berliner Bär mit Wappenschild der Gewerbeausstellung Berlin 1896 ist wirklich sehr selten. Gemarkt ist der Bär mit Älteste Volkstedter / Triebner / Ens Marke, ca. 15 cm hoch. Mit dem berühmten Messelogo, entworfen von Sütterlin, bekannt von Postkarten und Plakaten. Wir danken Christian Hofmann für die Möglichkeit diesen Berliner Bären vorzustellen. Auch in dem Buch sind einige Berliner Bären abgebildet, die wir Ihnen vorstellen möchten, dazu einige Postkarten der Gewerbeausstellung. Der Bär war zum Zeitpunkt des Verfassens des Artikel noch im Angebot zum Verkauf. Ob es bei Erscheinen des Artikels noch so ist, können Sie unter christianhofmann@hotmail.com erfragen.

 

Hier ein Abriss über die Ausstellung:

In Berlin bemühte man sich vergeblich um die Ausrichtung einer eigenen Weltausstellung.

Die Ausstellung fand als Berliner Gewerbeausstellung vom 1. Mai bis 15. Oktober 1896 im Treptower Park, einem damaligen Vorort Berlins, statt. Der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller richte sie aus.

Mit einem Areal von 900.000 m² überbot man selbst die bisherigen Weltausstellungen. Um den „Neuen See“, ein künstlich angelegtes Wasserbassin mit 10.000 m² Fläche (in etwa auf dem heutigen Gelände des Sowjetischen Ehrenmals), gruppierten sich auf dem weitläufigen Gelände entlang der Spree die Pavillons der 3.780 Aussteller, die in 23 Gruppen aufgeteilt waren. Das größte Gebäude war das in der Nähe des Haupteingangs gelegene Haupt-Industrie-Gebäude, in dem 13 Gruppen untergebracht waren, um ihre Produkte und Entwicklungen vorzustellen. Die Bauten direkt am „Neuen See“ mit Aussichtstürmen, Restaurant, Wandelhalle und Gondelhafen entstanden nach Entwürfen von Bruno Schmitz.

Im Zuge der Vorbereitungen für die Gewerbeausstellung 1896 kam es in der Landgemeinde Treptow zu zahlreichen Strukturänderungen und -verbesserungen. Um die vielen Besucher (etwa sieben Millionen wurden es) von der Innenstadt nach Treptow zu bringen, mussten die Verkehrswege ausgebaut werden. Viele Straßen wurden neu angelegt oder nun befestigt, der öffentliche Nahverkehr deutlich ausgebaut. So erhielt die Görlitzer Bahn einen eigenen Bahnhof Ausstellung, der nach der Ausstellung wieder geschlossen wurde. Mehrere elektrische Straßenbahnlinien der Großen Berliner Pferde-Eisenbahn und der von Siemens & Halske betriebenen Elektrischen Straßenbahnen in Berlin wurden im April in Betrieb genommen. Und auch die Ringbahn hatte eine eigene Haltestelle – der heutige S-Bahnhof Treptower Park. Man konnte über die Spree zur Ausstellung gelangen – selbst Landungsbrücken für Ihre Majestäten waren eingerichtet worden. Ebenso war geplant, dass man unter der Spree zur Ausstellung gelangen konnte – der Spreetunnel Stralau-Treptow sollte ein Demonstrationsobjekt für Untergrundbahnen in Berlin werden, wurde dann aber doch erst 1899 von den Berliner Ostbahnen in Betrieb genommen.

Außerdem konnten die Besucher innerhalb der Ausstellung mit einer elektrischen Bahn der Firma Siemens & Halske die Höhepunkte auf dem riesigen Gelände bequem erreichen. Für die Stromversorgung der gesamten Anlage war ein eigenes Kraftwerk errichtet worden.
Am Abend erleuchteten tausende Glühlampen das Ausstellungsgelände – damals eine Riesenattraktion!

Die Ausstellung war von einer weltweiten Werbekampagne begleitet, und obwohl es an 120 der 168 Ausstellungstagen regnete, kamen über sieben Millionen Besucher.

Es ist bei näherer Betrachtung klar, welch grandiose Leistung Berliner Industrielle, Gewerbetreibende, Kaufleute und Bankiers mit dieser Ausstellung leisteten. Sie bot Einblick in den neuesten Stand der industriellen Entwicklung und darüber hinaus offerierte sie ein überaus reichhaltiges Angebot an sonstigen Vergnügungen und Belustigungen. Mit Recht gilt die Ausstellung des Jahres 1896 als einziger Vorläufer der EXPO 2000 im Rahmen der deutschen Ausstellungsgeschichte. Einem Vergleich mit den Weltausstellungen der damaligen Zeit, Chicago 1893 und Paris 1900, kann die Treptower Ausstellung durchaus standhalten.

Quelle Wikipedia, Pressestelle Bezirk Köpenick 2011, Christa Junge