Berliner Bärenfreunde e.V.

„Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ Eine Dauerausstellung in der Zitadelle Spandau


Julia Pomeranzewa stellte uns Ihre Fotos vom Besuch der Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ in der Zitadelle Spandau zur Verfügung. Für uns ist besonders die Skulptur von „Albrecht der Bär“ von 1100 – 1170 interessant, die im Sockel einen Bären hat.  Wir danken Ihr für die interessanten Fotos.

Im ehemaligen Proviantmagazin der Zitadelle lädt die Dauerausstellung
„Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ zu einem historischen Rundgang
durch die Denkmallandschaft Berlins ein, bei dem Berliner Denkmäler,
die einst das Stadtbild prägten und nach politischen Umbrüchen
entfernt wurden, zu sehen sind.

Die Spuren der Zerstörung, Vernachlässigung, Pflege und Erhaltung erzählen vom Wandel ihrer Bedeutung und von deutscher Geschichte. Nahezu 100 Denkmäler sind zu sehen.
Darunter die Generalsdenkmäler auf dem – vom Stadtplan verschwundenen – Wilhelmplatz. Friedrich II. war der erste Monarch Europas, der seinen Generälen Denkmäler setzen ließ. Ein Privileg, welches zuvor nur Mitgliedern der Herrscherhäuser zuteilgeworden war. Oder das
Nationaldenkmal auf dem Kreuzberg, von Schinkel entworfen, mit seinen zwölf Standbildern, die die siegreichen Schlachten der Befreiungskriege darstellen, erschaffen von Daniel Rauch, Friedrich Tieck und Ludwig Wichmann; ein erstes Denkmal gewidmet allen Deutschen.

Die Denkmäler für Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise.
Auf Initiative der Bürger der Stadt Berlin errichtet – im vormärzlichen Geist als Ausdruck neuen bürgerlichen Selbstbewusstseins, sind ebenfalls zu sehen.
Auch der „Zehnkämpfer“ von Arno Breker, die Plastik, die Breker zum
Durchbruch verhalf und ihn zum führenden Bildhauer der NS Zeit machte.
Ebenfalls einige Denkmäler aus Ost-Berlin, wie der Kopf des monumentalen, 1970 am heutigen Platz der Vereinten Nationen in Friedrichshain enthüllten Lenin-Denkmals, die nach der Wiedervereinigung nicht mehr ins – ideologische – Stadtbild passten.

Mittel- und Höhepunkt der Ausstellung sind aber sicherlich die Ensembles der ehemaligen Siegesallee im Tiergarten mit ihren 32 Standbildern aller Markgrafen und Kurfürsten Brandenburgs, aller Preußischen Könige und des ersten Deutschen Kaisers. Zwei ergänzende Gruppen für den 99 Tage Kaiser Friedrich III. und die Kaiserin befanden sich am Brandenburger Tor.

Was sonst im Museum nicht möglich ist: Hier ist Berühren in den meisten Fällen erlaubt. Viele der Figuren lassen sich also nicht nur optisch, sondern auch haptisch erfassen.
Begleitet wird die Schau von Medienstationen, die vertiefende
Informationen zu den Epochen und Denkmälern geben und anhand
von Bildern oder zeitgenössischen Texten die Entstehungsgeschichte
beleuchten. Eine beeindruckende und sehr informative Ausstellung.

Quelle – Stadtgeschichtliches Museum Spandau

Am 13.11.1991, vor fast 30 Jahren, wurde in Berlin eine 18 Meter hohe Skulptur des russischen Revolutionsführers Lenin auseinander genommen.  Als 19 Meter hohes Denkmal stand der ganze Lenin mit Kopf und Körper seit 1970 auf dem damaligen Leninplatz in Friedrichshain in Ost-Berlin. Es gab viel Diskussionen. Die einen wollten ihn behalten, konservieren, die anderen wollten alles, was an die DDR erinnerte, möglichst schnell loswerden. Am Ende wurde Lenin in über 100 Teile zerlegt und in einem Wald im äußersten Berliner Südosten verbuddelt. Jetzt ist Lenins Kopf in der Dauerausstellung in der Zitadelle Spandau  zu sehen.