Berliner Bärenfreunde e.V.

Fotogruppen aus Zühlsdorf und SichtWeisen mit den Bärenfreunden unterwegs

Nach dem letzten Treff im September 2014 mit Mitgliedern der Fotogruppe im Mühlenbecker Land SichtWeisen zum Thema Berliner Bär entstand der Wunsch nach einem erneuten Treffen.

Wir trafen uns am Sonnabend, den 11. April 2015 bei schönstem Sonnenschein vor dem Roten Rathaus.
Frau Junge begrüßte die Fotogruppen aus Zühlsdorf und SichtWeisen im Mühlenbecker Land unter der Leitung von Wolfgang Bentz herzlich und erzählte etwas zur Geschichte des Roten Rathauses. Aber das Hauptthema war auch hier der Berliner Bär, der sich an allen vier Seiten des Roten Rathauses mehrmals zeigt. Wer sich mit offenen Augen das Gebäude anschaut, wird ihn entdecken.

Das Rote Rathaus ist eines der bekanntesten Wahrzeichen von Berlin und Sitz des Regierenden Bürgermeisters sowie des Senats von Berlin. Die Namensgebung des Roten Rathauses leitet sich von der roten Backstein Fassade ab, die das Rathaus weithin sichtbar macht.
Zwischen 1861 und 1869 wurde das Rote Rathaus nach den Entwürfen von Hermann Waesemann gebaut. Das Rote Rathaus hat insgesamt drei Innenhöfe und einen knapp 74 Meter hohen Turm. Am Turm befinden sich acht Bären aus gebranntem Ton, Entwurf Walter Wolf. Viele wurden mit den Jahren schon ersetzt.

99 × 88 Meter ist die Größe des Gebäudes. In den Jahren 1876 – 1879 wurden die Balkonbrüstungen des ersten Stockwerks mit Terrakotta-Reliefs geschmückt, die das Rathaus als Fries umgeben und die Geschichte Berlins vom 12. bis zum 19. Jahrhundert dokumentieren.
Der Wiederaufbau von 1951 bis 1955 des stark beschädigten Gebäudes durch Fritz Meinhardt veränderte die Innenarchitektur grundlegend. Viele Räume erhielten andere Funktionen, wurden stark vereinfacht oder im Stil der fünfziger Jahre neu gestaltet. Zur 750-Jahr-Feier wurde mit der Instandsetzung der Außenfassade begonnen.

Zu den Bären am Turm des Roten Rathauses gibt es eine interessante Geschichte. In Mahlsdorf gab es ein Restaurant zu den „Alten Rathausbären“, Grunowstraße.

Heute bewachen zwei der Berliner Wappentiere von 1780 ein Grundstück in Mahlsdorf. Wo die anderen verblieben sind ist unbekannt. Als die heutigen Besitzer 1958 das Grundstück kauften, standen die großen braunen Bären schon neben der Gartentür: Einbetoniert in einen Betonsockel, ohne Tatzen und mit einer Schusswunde zwischen den Augen. Sie werden innig geliebt und gehegt, auch nicht verkauft. Sie gehören zur Familie.

Am Roten Rathaus über je zwei Fenstern auf jeder Seite befindet sich der Bär, ebenfalls über dem Haupteingang im Rundbogen und unter / über dem Fenster des Treppenaufgangs. Im Rundfenster des Treppenaufgangs befindet sich ein Bär. Interessant sind die Torbögen des Innenhofs mit je zwei Bären und die Klinken der Gittertüren zu den Innenhöfen.

Der Weg führte uns weiter ins Nikolaiviertel. Der erste Bär der ins Auge fiel, war der goldene Berliner Bär mit Wappenkrone des ehemaligen „Rathaus Café“ (insolvent durch Rauchverbot) Rathausstr. 17.
Das Band der Bezirke wird leider von vielen Besuchern nicht wahrgenommen. Uns interessierten wie immer die Bezirkswappen mit Bär.
Das Kurfürstenhaus an der Spree mit seiner leuchtend roten Fassade aus rotem Sandstein und dem Durchgang über vier Innenhöfe, den Kurfürstenhöfen bis zur Poststraße, befindet sich ebenfalls ein Bär. Das Kurfürstenhaus wurde 1895 – 1897 vom dem Architekten Carl Gause errichtet, im Jahre 1929 wurde es erweitert. Die Fassade ist reich verziert mit zahlreichen Schmuckelementen, ornamentalen und figürlichen Reliefs und Medaillons, die Gebäudemitte ist durch den Giebel besonders hervorgehoben.

Der Gründungsbrunnen vor der Nikolaikirche besteht aus Sandstein und Stahl und wurde zur 750 Jahrfeier Berlins erreichtet. Die schmiedeeiserne Bekrönung schuf der Kunstschmied Hans-Joachim Kunsch und die Bronzekette fertigte Stefan Kuschel an. Drei Stufen führen zu einem achteckigen Brunnenbecken von vier Metern Durchmesser. An den Seiten sind Wappen angebracht. In der Mitte steht eine sechs Meter hohe Säule, die von einem Bären bekrönt wird und ein Wappenschild mit einem Adler hält. Der im ältesten Siedlungsgebiet Berlins aufgestellte Brunnen soll an die Gründung der Stadt erinnern. Die Bronzekette wurde 2012 gestohlen, inzwischen wurde sie ersetzt.

 

Die Nikolaikirche ist die älteste noch intakte Kirche Berlins und steht unter Denkmalschutz. Erbaut in den Jahren 1230 bis 1250 prägte die zunächst unsymmetrische Einturmfassade bis ins 19. Jahrhundert das Bild der Stadt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde im Zuge einer Restaurierung die noch heute bestehende Doppelturmfassade errichtet. Die beiden vergoldeten Turmspitzen bestehen jeweils aus einer 1,20 Meter großen Hauptkugel, Tragrohr, Kugelspitze und Wetterfahne. Eine Wetterfahne ziert das Berliner Wappentier den Berliner Bären der in einem Wappen die Entstehungszahl 1981 trägt.
Im Zweiten Weltkrieg, zwischen 1943 und 1945, ging das Nikolaiviertel im Bombenhagel und bei Straßenkämpfen zugrunde. Nach Kriegsende wurden die Überreste beseitigt, auch einige weniger zerstörte Gebäude abgerissen. In der Berliner Stadtplanung spielte das Gebiet jahrzehntelang keine Rolle. Die Situation änderte sich erst, als 1987 die 750-Jahr-Feier Berlins bevorstand. Die Stadtverwaltung zeigte eine neue Wertschätzung für die historischen Wurzeln und plante, auf dem Brachland ein attraktives und auch touristisch anziehendes Stadtviertel zu entwickeln.
Im Nikolaiviertel, zwischen Spree, Berliner Rathaus und Mühlendamm gelegen, wurden 1981 bis 1987 etliche historische Häuser aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert, die ursprünglich woanders standen, rekonstruiert.
Hier war unser Ziel erreicht und Frau Junge bedankte sich für die Aufmerksamkeit der Teilnehmer, ebenfalls Herr Bentz bei Frau Junge.
Nun hoffen wir auf gute Fotos, die uns die Fotografen der Fotogruppe SichtWeisen aus dem Mühlenbecker Land zur Verfügung stellen werden.

Herr Bentz bedankte sich im Namen der beiden Gruppen bei Frau Junge für die zahlreichen Informationen zum Berliner Bär mitten im Herzen der Stadt Berlin. Viele werden jetzt mit dem „Bärenblick“  ganz anders die Stadt wahrnehmen und auch den einen oder anderen „Bär“ entdecken.  Einige ließen den Tag bei einer schönen Rast bei Café und Kuchen ausklingen.

Einige Bärenfreunde fuhren noch in den Köllnischen Park und hatten das Glück, dass Schnute sich draußen aufgehalten hat.

 

Christa Junge

Quelle Wikipedia