Berliner Bärenfreunde e.V.

Heico Last, „Mister Berlin“ wurde 90 Jahre jung

Heinz-Constantin Last, „Mister Berlin“ aus Aachen wurde am 18. Januar 2016 90 Jahre jung. Seine Leistungen für Berlin sind seit Jahrzehnten unumstritten. Er kennt jeden Politiker in Berlin persönlich, und allen Regierenden Bürgermeistern der Stadt Berlin reichte er die Hand. Er bekommt fortwährend Einladungen, um von seinem reichlichen Erfahrungsschatz zu berichten und Ehrungen zu erfahren.

1958 wurde er Kreisvorsitzender des „Bundes der Berliner“ (BdB) und 1986 dessen späterer Präsident, er blieb es fast 50 Jahre. Wir berichteten schon 2011/1 über die Entstehungsgeschichte des Aachener Berliner Meilensteines. Exakt 623,5 Kilometer sind es von Aachen bis in die Mitte Berlins. Der           11 Zentner schwere Stein musste in der Nacht zuvor bei Taschenlampenschein auf Wunsch des Straßenbauamtes Köln „korrigiert“ werden: Hinter der Kilometerangabe 623 fehlte das Komma und die „5“! Mit dabei waren der damalige Vorsitzende des BdBfB Kreisverbands Aachen, Heico Last, er hat in letzter Minute einen Steinmetz aufgetrieben, der die gewünschten Änderungen in einer Nacht- und Nebelaktion vornahm. Zur Übergabe des Meilensteins wurde der Abschnitt der Autobahn für zwei Stunden komplett gesperrt, in der heutigen Zeit undenkbar. Am 15. Juni 1958 wurde durch den Berliner Senator für Justiz, Dr. Kielinger, der Berliner Meilenstein mit der Entfernungsangabe 623,5 km enthüllt. Heico Last erzählt die Geschichte heute noch mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Aber das ist nur eines seiner Erlebnisse bei der Aufstellung von Berliner Meilensteinen und – Bären.

1951 wurde der BdB als eine Interessenvertretung für Berliner gegründet, die es in das Bundesgebiet verschlagen hatte. „Mehr als eine Million Menschen verließen nach dem Krieg die Stadt“, so Heico Last. Berlin hatte keine Hauptstadtfunktion mehr. Behörden, Wirtschaftsverbände, Betriebe zogen weg und die Mitarbeiter hinterher.

Heinz-Constantin Last ist gebürtiger Neuköllner und fährt noch oft und gerne in die Hauptstadt. Die Berliner Meilensteine dienten damals als Mahnung und Erinnerung an das von der Versorgung abgeschnittene Berlin. „All die Berliner Meilensteine und – Bären waren Erinnerungszeichen an diesen Zustand der Unzulänglichkeit.” Man sei zusammengekommen, sich zu Berlin zu bekennen, sagte Heico Last. Nie werde man die Mauer anerkennen. Jeder Besuch in der deutschen Hauptstadt war auch eine Hilfe für die Menschen jenseits der Mauer.

Es ging um Unterstützung für die am Boden liegende Berliner Wirtschaft zu werben. Der Berliner Meilenstein oder – Bär hatte die symbolische Aufgabe, eine Brücke zwischen Ost und West zu schlagen. Heico Last hierzu im Jahre 2015 in einem Grußwort: „Das Wappentier Berlins, der Bär, sollte aus seiner heraldischen Beschaulichkeit an die Stadt seiner Herkunft, an den schweren Existenzkampf ihrer Bewohner und damit an das Schicksal unseres geliebten Vaterlandes erinnern. Es ist einfach schön zu sehen, dass es heute noch Mitmenschen gibt, die – trotz der zur Zeit immer stärker werdenden Probleme – sich der Nachkriegszeit erinnern, welche ja auch nicht einfach war und – sie für uns wieder lebendig machen.“
Sein Motto lautet schon ganz lange: „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gestalten „. Bis 1998 setzte sich der Bund der Berliner für die Belange der Hauptstadt ein, dann löste sich der Verband auf.

Unsere Vereinsmitglieder lernten Heico Last und einige seiner Mitstreiter im Herbst 1997 persönlich kennen. Bei einem Berlin Besuch machte die Gruppe aus Aachen halt bei den Berliner Wappentieren im Köllnischen Park. Herr Unger und einige unserer Vereinsmitglieder empfingen damals die Gruppe des BdBFB herzlich. Bernd Unger berichtete einiges zur Geschichte der Berliner Wappentiere. Die Gruppe gab eine großzügige Spende für die drei Berliner Stadtbären, Tilo, Maxi und Schnute für Bärenfutte ab.

Frau Junge wurde 2007 zur Vorsitzenden des Vereins gewählt und sie nahm erneut Kontakt zu Heico Last auf. Er hatte ein offenes Ohr für ihr Anliegen und sie stehen seitdem in freundschaftlichen Kontakt. Im Sommer 2013 hatte sie die Gelegenheit Heico Last, mit seiner Lebensgefährtin Hildegard bei einem Treffen in Berlin persönlich kennenzulernen.

Wir sprachen über die Arbeit des Vereins und er sprach voller Anerkennung über die von uns geleistete Arbeit.
Die Geburtstagsfeier für seinen runden Geburtstag musste Heico Last wegen einer Unfallverletzung leider absagen, aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben.  

Christa Junge