Hibernation (Winterschlaf)
Ausstellung im Berliner Bärenzwinger
Linda Kuhn und Alvaro Urbano
Ausstellung: 20.01. bis 10.03.2018
Eröffnung am Freitag, 19.01.2018 | 19 – 22 Uhr
Begrüßung: Sabine Weißler, Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen
Zur Ausstellung: Julia Heunemann und Nadia Pilchowski
Während der Winterruhe ließen sich die Berliner Stadtbären selten in ihren Außengehegen blicken. Sie schliefen viel, wurden nur noch im Zwingergebäude abseits der Öffentlichkeit gefüttert und waren ihrer repräsentativen Funktion entbunden. Ruhephasen, in denen physiologische Prozesse heruntergefahren werden, geistige Anspannung nachlässt und das Bewusstsein zwischen diffuser Wahrnehmung und intentionsfreiem Handeln changiert, stehen neoliberalem Leistungsdenken entgegen. »Hibernation« präsentiert künstlerische Positionen, die sich mit derartigen Bedingungen und Effekten von temporärem Rückzug auseinandersetzen.
Mit dem Austreten aus zielgerichteten Leistungszusammenhängen hat sich Linda Kuhn bereits in früheren Arbeiten befasst. In den Außengehegen des Bärenzwingers, die auf räumliche Distanz bei umfassender Einsehbarkeit hin ausgerichtet sind, verstellt die Berliner Künstlerin nun die Blicke der Betrachter*innen. Mit Schutzverkleidungen für Skulpturen entwirft sie Rückzugsräume für Elemente, die sie in den Gehegen vorgefunden hat und schreibt ihnen damit zugleich neue plastische Qualitäten zu.
Durch architektonische Eingriffe, die gewohnte Wahrnehmungsmuster unterlaufen, dekonstruiert Alvaro Urbano Verhältnisse von Innen und Außen, Traum und Wirklichkeit. Die Winterruhe in den Blick nehmend, enthebt er die Bärenkäfige von den ihnen einst zugewiesenen Bestimmungen und fokussiert die imaginären Potenziale der ummauerten und vergitterten Architekturen. Die Frage danach, wovon Bären wohl träumen, reflektiert schließlich den Winterschlaf selbst als Raum des Imaginären.
Kuratiert von Julia Heunemann und Nadia Pilchowski
Das ehemalige Bärengehege der Berliner Stadtbären ist seit September 2017 als Kulturort für ortsspezifische zeitgenössische Kunst in Berlin-Mitte geöffnet. Thematisch gliedert sich das zweijährige Ausstellungsprogramm in drei Schwerpunkte: »Spuren des Animalischen« befasst sich mit der spürbaren Absenz / Präsenz der Bären. Der zweite Schritt reflektiert die dem Bärenzwinger eigenen »Architekturen der Segregation«, die sowohl die Innen- als auch Außenräume des Zwingers durchziehen. Schließlich entwickelt »Projektionen der Ununterscheidbarkeit« Ideen zukünftiger Szenarien für den Bärenzwinger.
Im Köllnischen Park | 10179 Berlin
Eingang gegenüber Rungestraße 3
Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr | Der Eintritt ist frei.Der Bärenzwinger ist derzeit leider noch nicht barrierefrei erreichbar.
Gäste mit Kommunikations- bzw. Assistenzhilfebedarf melden diesen bitte unter der Rufnummer (030) 9018 37461 oder per E-Mail an info@baerenzwinger.berlin an.Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich aufgrund der räumlichen Gegebenheiten
maximal 25 Personen zeitgleich im Bärenzwinger aufhalten dürfen.Verkehrsverbindungen
U8 Heinrich-Heine Straße, U2 Märkisches Museum,
U+S Jannowitzbrücke, Bus 16