Protestaktion im Köllnischen Park
Am Freitag, den 19. Oktober 2012 führte der „Bund gegen Missbrauch der Tiere e.v.“ (BMT) eine Protestaktion gegen den Berliner Bärenzwinger durch. Pünktlich um 10:30 Uhr begannen die Tierschützer mit dem Protest, verteilten Luftballons an vorbei kommende Kinder und zeigten zwei als Bären verkleideten junge Frauen in einem kleinen Drahtkäfig.
Mit einigen Tierschützern, die als Besucher bei der Aktion dabei waren, kam ich ins Gespräch. Sie waren ganz erstaunt, dass die Bären Maxi und Schnute die hintere Hälfte des Hauses für sich alleine haben. Sie waren der Meinung, dass die Bären in kleinen Käfigen leben müssten!
Der Trugschluss besteht leider immer noch, dass das Gittertor die Bären aussperrt. Dem ist nicht so. Das Gittertor ist für die Tierpflegerinnen. Der Ein- und Ausgang befindet rechts und links sich an der Mauer, wo Äste die Sicht versperren. Er ist offen, damit die Bären sich jederzeit zurückziehen oder auch auf die Freiflächen gelangen können.
Was mich aber bei der Protestaktion doch sehr erstaunt hat, ist die Tatsache, dass einige der Tierschützer behaupteten, dass die Bären heute eingesperrt sind wegen der Protestaktion und waren ganz empört darüber. Das kann und will ich so nicht stehenlassen!
Vielleicht ist den Tierschützern nicht bekannt, dass sich Bären um diese Jahreszeit auf die Winterruhe vorbereiten. Das heißt, sie fangen an ihr „Winternest“ zu bauen und schlafen auch länger. Wer genau hingeschaut hat, konnte die offenen Eingänge an der Wand des hinteren Hauses erkennen. Wenn man etwas nur vermutet, sollte man vielleicht nachfragen. Ich habe es getan und die Bären-Pflegerin hat es mir auch noch einmal bestätigt. Die Bären haben nur geschlafen und waren nicht ausgesperrt!
Mittags war kein Tierschützer mehr zu sehen.
Die rbb Abendschau wird darüber berichten.
Christa Junge