Schnute ist seit zwei Jahren im Bärenhimmel
Vor zwei Jahren, am 11. Oktober 2015 musste Schnute im Alter von 34 Jahren eingeschläfert werden. Sie war die erste und auch letzte lebende Stadtbärin. Schnute wurde von den Berlinern geliebt. Viele Bärenfreunde brachten Ihr Obst aus dem eigenen Garten oder zu ihrem Geburtstag besondere Leckereien.
Schnute wurde 2007 zur ersten Stadtbärin ernannt, eine sehr fortschrittliche Entscheidung. Deutschland hat eine Bundeskanzlerin, warum nicht auch eine Stadtbärin? Als Schnute starb, beendete sie eine lange Ära der Bärenhaltung im Bärenzwinger im Köllnischen Park.
Fast zwei Jahre stand der Berliner Bärenzwinger leer. Das Gehege ist fast zu gewuchert, der wilde Wein lässt keinen Blick auf den Berliner Bären zu, das Stadtwappen Berlins, der über Eingangstür zu sehen wäre. Der Bär wurde vom Bildhauer Isenbeck geschaffen und sticht in seinem hellen Weiß wirkungsvoll von den roten Steinen ab. Die Freiflächen sind zu gewuchert und man bekommt Bedenken, dass die Wurzeln der kleinen Bäume und Sträucher den alten Beton von 1939 aufbrechen. Dort besteht dringender Handlungsbedarf, der nicht unterschätzt werden sollte.
Der Berliner Bärenzwinger entstand aus einem Straßenreinigungsgebäude. Dieses wurde im Schatten des Märkischen Museums, von Ludwig Hoffmann 1908 errichtet und 1939 zum Berliner Bärenzwinger umgebaut. Jetzt wurde er aus dem Dornröschenschlaf erlöst. Seit dem 1. September 2017 gibt es dort wieder „Leben“, die Kunst hat Einzug gehalten. Von den ersten beiden Kunstausstellungen haben wir auf dieser Seite berichtet. Jeder kann sich den Berliner Bärenzwinger von innen anschauen.
Täglich ist er von 12:00 – 18:00 Uhr geöffnet.
Es ist bedauerlich, dass gleich zu Anfang die Chance vertan wurde, eine Ausstellung zum Leben der Berliner Stadtbären zu gestalten. Viele Besucher wollten bei beiden Ausstellungen etwas über das Leben der Stadtbären wissen. Das Interesse ist da.
Die Aufsichtspersonen waren nicht in der Lage dazu Auskunft zu geben. Da einige Mitglieder unseres Vereins anwesend waren, waren wir die Ansprechpartner. Anscheinend ist das aber nicht erwünscht. Auf Anfrage bei der Pressesprecherin Frau Evelyn Gregel wurde uns nur mitgeteilt, der Berliner Bärenzwinger wird kein Museum. Das muss er auch nicht. Es gibt in Berlin Häuser, an denen Tafeln angebracht wurden, die die Daten der dort geborenen Prominenten Personen anzeigen. Das sind auch keine Museen.
Für zwei Jahre ist der neue „Lern- und Wissenschaftsstandort“ finanziell gesichert. 200.000 Euro stehen dafür zu Verfügung. Lassen wir die Zeit für sich sprechen.
Christa Junge