Berliner Bärenfreunde e.V.

Schwarzenbek, Schleswig-Holstein

Schwarzenbek, Schleswig-Holstein, Berliner Meilenstein (BM) mit Bär und Inschrift BERLIN 254 km

Am 21. September 1960 wurde der erste Spatenstich für den Bau der Berliner Straße gesetzt und ein knappes Jahr später, am 28. August 1961, wurde sie dem Verkehr übergeben.

An den Bürgermeister                                                                                             

der Stadt Schwarzenbek bei Hamburg

Rathaus

„Am 17. Juni 1961 sprach Karl Brammer in Schwarzenbek. Er informierte den Regierende Bürgermeister von Berlin Willy Brandt, von seiner Absicht an der Berliner Straße einen Berliner Bären aus Sandstein aufzustellen. Am 29. Juni 1961 erhielt Bürgermeister Hans Koch vom Regierenden Bürgermeister von Berlin ein Schreiben, in dem er seine Absicht, an der Berliner Straße einen Berliner Meilenstein aufzustellen, begrüßte und er übermittelte für diesen Ausdruck der Verbundenheit mit Berlin seinen besten Dank.

Die Bären, die inzwischen in zahlreichen Orten der Bundesrepublik Aufstellung gefunden haben, sind in Berlin leider nicht vorrätig. Die Städte und Gemeinden haben sie bisher für geringes Entgelt von der Firma H. Lüning & Sohn, Bremen/ Syke, bezogen.“

Ich hoffe, Ihnen damit gedient zu haben.

Mit vorzüglicher Hochachtung

                                                                  Fr. Klein“

Betr.: Berliner Meilenstein

Wir nehmen Bezug auf Ihr Schreiben vom 24.7.1961 und bedauern Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir ein Foto des Berliner Meilensteines nicht vorliegen haben.In den Jahren von 1958 – 1960 wurden an die Städte Geesthacht, Bad Oldesloe, Oldenburg/ Holst., Husum, sowie an etliche Seebäder an derOstseeküste Meilensteine geliefert. Sicherlich wird es Ihnen möglich sein, in einer der genannten Orte einen Stein zu besichtigen. Angeschaut wurde dann der Berliner Meilenstein in Geesthacht.“

Sechs Jahre später gab es einen Magistrats-Beschluss vom 15.8.1967

Punkt 704, zur Anschaffung eines Natursteines für die Berliner Straße.

„Mag. Beschl. vom 22.8.1967 Punkt 716
Festlegen des Standortes für den Gedenkstein in der Berliner Straße

Der Magistrat nimmt zur Kenntnis, dass die Polizei mit dem gemachten Vorschlag einverstande ist und beschließt daher, dass dieser Gedenkstein an der Berliner Straße zur Lauenburger Straße in unmittelbarer Nähe des vorgesehenen Zebra-Streifens auf der Insel Platz finden soll.
Er soll auf einem Sockel in Höhe von 30 cm Höhe,1,50 m Breite und 3,00 m Breite errichtet werden. Die Frontstellung des Steines soll rechtwinkelig zur Lauenburger Straße erfolgen. Die km-Zahl ist nur aus Richtung Hamburg anzubringen.
(einstimmig)
gez. 3 Unterschriften“

Laut der Rechnung des Schwarzenbeker Steinmetzbetriebs Gustav Lange über 600 DM war der Stein wie folgt beschaffen (dies alles auch aus VI Ba 66):
„Stelenstein aus kristallinem Marmor – BLAUPERLE -, Vorder- und Rückseite mit dem Symbol des Berliner Bären versehen, darunter nur auf der Vorderseite die Kilometerzahl 264.“
„Ausführung: Symbolgestaltung in vertieft erhaben, Draufsicht feingeschliffen, km-Zahl vertieft graviert in Natur.“ „Bearbeitung: allseitig scharriert, Kanten leicht gebrochen.“

Quelle
Stadtarchiv Schwarzenbek, Signatur VI Ba 66.

„Schwarzenbek, den 30. September 1967

Am Donnerstagabend war es soweit. Bürgermeister Hans Koch gab die Berliner Straße für den Verkehr frei. Er enthüllte dabei einen Meilenstein mit Berliner Bär und der Angabe 264 km. Die ersten Gäste und Delegierten nahmen bereits an dieser Feierstunde teil.

Berliner Meilenstein enthüllt

Zur Einleitung des Schwarzenbeker Verbrüderungstreffens

Schwarzenbek (kh) Während die ersten Delegationen eintrafen und die Bürgermeister aus Cesenatico und Delfzijl bereits in Schwarzenbek waren, enthüllte Bürgermeister Koch am Donnerstagabend, dem Vorabend des Verbrüderungstreffens, einen Berliner Meilenstein an der jetzt endgültig fertiggestellten Berliner Straße. Foto © Karin Vergin, Fuhlenhagen 264 km sind es von Schwarzenbek bis Berlin.

An der Einmündung der neuen Berliner Straße in die Lauenburger Straße hatten sich viele Schwarzenbeker eingefunden, um mit ihren ersten Gästen aus den verbrüderten Städten die Berliner Straße dem Verkehr zu übergeben.

Bürgermeister Koch wies in seiner Ansprache darauf hin, dass die Lauenburger Straße Schwarzenbeks Geschäftsstraße „Nummer1“, die Berliner Straße jedoch die „politische Straße Nummer 1“ sein solle.
Außerdem sei die Berliner Straße die Brücke zwischen dem alten und dem neuen Schwarzenbek. An ihr sollten nicht nur die Behörden und Schulen, die Bank, die Post und ein Gemeindezentrum liegen, sondern eines Tages auch das neue Rathaus gebaut werden. Dann gab der Bürgermeister die Straße für den Verkehr frei.“

Quelle Lübecker Nachrichten 30.09.1967

Bei den Bauarbeiten 1987 an der Berliner Straße, wurde der Berliner Meilenstein von der Mittelinsel entfernt. Der BM zerbrach bei den Umsetzungsarbeiten. Die Mittelinsel wurde 1987 entfernt.

Nach einigem Hin und Her verlangte die Stadtverwaltung von der verantwortlichen Firma die Reparatur des Steines, die noch 1987, aber nicht zur Zufriedenheit abgeschlossen wurde. Nach längerer
Auseinandersetzung zwischen Stadt und Firma wurde durch letztere schließlich im Frühjahr 1989 ein neuer Stein (Ersatz) an der heutigen Stelle zwischen Fahrbahn und Bürgersteig aufgestellt. Auch bei diesem BM ist der Berliner Bär von beiden Seiten zu sehen.

Quelle
Stadtarchiv Schwarzenbek