Berliner Bärenfreunde e.V.

Tierparkverein Bern zu Gast am Bärenzwinger

Mitglieder des Tierparkvereins Bern besuchten am 25. Mai 2008 unsere beiden Bärendamen Maxi und Schnute am Bärenzwinger.

Seit September 2006 pflegt unser Verein den persönlichen Kontakt zum Tierpark Dählhölzli in Bern, dem auch der dortige Bärengraben untersteht. Im Jahr 2006 hatte ich die Gelegenheit, mich mit Prof. Dr. Bernd Schildger (Direktor des Berner Tierparks) am Berner Bärengraben zu treffen und er fand unser Anliegen gut. Seitdem sind wir in regem Kontakt. Zwei Gruppen von Mitarbeitern des Tierparks und jetzt mit Herr Matthias Zach zum zweiten Mal eine Gruppe von Mitgliedern des Tierparkvereins Bern, besuchten uns und unsere Berliner Bären im Köllnischen Park.

Es waren gute Freunde zu Besuch. Pünktlich erreichte der Bus um 14:30 Uhr bei strahlendem Sonnenschein mit der Stadtführerin und unseren Gästen die Rungestraße, in der sich der Bärenzwinger befindet. Mein Stellvertreter Herr Bathe, unsere Schatzmeisterin Frau Haehling von Lanzenauer und unsere Mitglieder Frau Dr. Ließ, Frau Klupsch (bekannt als Bärenjette), Frau Willmann und Herr Oleszczyk waren zur Begrüßung unserer Gäste erschienen. Die Bärenpflegerinnen Frau Gnad und Frau Kutzner waren auch dabei. Die Besucher waren davon angetan, unsere Bärendamen in Augenhöhe zu beobachten. Auf der linken Freifläche spielte Schnute im Wasser und Maxi suchte sich Leckerbissen, die im Mulch versteckt waren. Wir tauschten Gastgeschenke aus, unsere Gäste erhielten das Buch „Der Berliner Bär“, unsere Vereinszeitung und den Flyer zum Bärenzwinger. Unsere Freunde aus Bern brachten uns Haselnuß Leckerli mit, eine süße Spezialität aus Bern. Herzlichen Dank dafür.

Nach einer kurzen Begrüßung zählte ich die Gemeinsamkeiten von Bern und Berlin auf, die doch sehr verbindend sind. Anschließend berichtete ich über die Aufgaben unseres Vereins und weihte unsere Gäste in die Geschichte des Bärenzwingers ein. Dazu gehört, dass anläßlich des 700. Geburtstags Berlins die Stadt Bern (ebenfalls mit einem Bären im Wappen) im Jahr 1937 zwei Bären als Geschenk versprach. Im August 1939 kamen die beiden Bären Vreni und Urs als Geschenk aus dem Bärengraben in Bern nach Berlin, dazu kamen zwei Bären von der BZ am Mittag. Schwer war die Kriegszeit und die Zeit danach.

Frau Gnad schmückte inzwischen die rechte Seite der Freifläche mit Leckerbissen und alle wollten natürlich zusehen, wie die Bären sich ihr Lieblingsfressen in aller Ruhe aussuchten. Es gab Melonen, Apfelsinen, Äpfel, Birnen und Weintrauben. Nach einer kurzen Pause berichtete ich weiter von der Geschichte unserer Bären.

Im Jahre 1949 wurde der Zwinger mit Nante und Jette neu eröffnet, die mit 33 Bärenkindern eine Bärendynastie begründeten und weltbekannt wurden. In der ehemaligen DDR wurde der Bärenzwinger vom Berliner Tierpark in Friedrichsfelde betreut. Nach der Wende sollte er abgeschafft werden, er war nicht artgerecht und es waren auch keine Mittel zur Finanzierung vorhanden. Zudem steht der Bärenzwinger unter Denkmalschutz. Aber was sollte mit den noch kleinen Bären Maxi Schnute und Tilo geschehen? Sie symbolisieren doch unser Berliner Wappentier. Wir möchten uns auch heute noch nicht vorstellen, was mit den kleinen Bären passiert wäre. Es gab noch keine Bärenparks zu dieser Zeit. Die Berliner entschieden sich für Ihre Bären. Der Bärenzwinger wurde der Stadt Berlin geschenkt und diese übergab dafür die Verantwortung dem Stadtbezirk Mitte. Dort ist das Grünflächenamt für das Wohl der Bären zuständig. Viele Berliner und eine große Tageszeitung sammelten damals Geld für den Umbau des Zwingers. 1992 bekamen unsere Bären einen neuen Lichthof, elektrische Leitungen wurden erneuert und eine neue Pumpenanlage installiert. Die Bären bekamen zudem eine Fußbodenheizung.

1993 wurde Tilo kastriert, um die Möglichkeit auszuschließen Bärenkinder zu zeugen. 1994 war das Bärenjahr, Tilo wurde Vater. Maxi und Schnute überraschten im Januar mit je einem Wurf kleiner Bären. Viele Berliner sahen sich die drolligen Petze an, es gab fast einen Hype wie heute bei Knut. Es war klar, dass die fünf jungen Bären nicht hier bleiben konnten, der Platz reichte einfach nicht. Es war schwer die Jungen unterzubringen, aber die Mitarbeit vieler hat es möglich gemacht, dass die Berliner Bärenkinder gut untergebracht wurden.

Wir haben heute noch Kontakt zu den Bärenkindern und so wissen, dass es ihnen gut geht. Leider verstarb unser Stadtbär Tilo 2007, aber seine beiden Bärendamen vertreten ihn würdig.

Durch das Beobachten der Bären kamen alle ins Gespräch und Herr Bathe, der Bärenjäger mit der Kamera, erzählte von seiner Leidenschaft bäriges in Berlin zu fotografieren und zu dokumentieren. Bärenjette berichtete über ihre Arbeit, mit Hilfe des Leierkastens (Drehorgel) Geld für die Bären zu erspielen und zu spenden. Frau Gnad und Frau Kutzner haben viele Fragen der Besucher zu den Bären beantwortet.

Es war für alle ein interessanter Nachmittag und die Besucher erfuhren viel Wissenswertes über den Berliner Bär. Der Terminplan der Gruppe war sehr eng und wir freuten uns sehr, dass Sie sich dennoch die Zeit für den Besuch am Bärenzwinger genommen haben. Es war schön neue Freunde zu treffen.
Vielleicht auf ein Widersehen in Bern.

Die Spendenkasse am Bärenzwinger wurde von den Mitgliedern der Gruppe gut gefüttert und auch zwei Spenden direkt an uns weitergegeben, die auch den Bären zu Gute kommen werden.

Wir danken der Stadtführerin für die schönen Fotos.

Bericht über den Besuch des Tierparkvereins aus Bern im Dezember 2007.

(Christa Junge)