Ausstellung im Berliner Bärenzwinger „Resonant Bodies“ Liz Rosenfeld und caner teker
Der nächste Ausstellungstermin stand wieder an und zwar am Donnerstag, den 23. Juni 2022 „Resonant Bodies“ (Resonanzkörper).
Es sollten uns raumgreifende künstlerische Arbeiten wie Video-Installationen, Zeichnungen und Skulpturen erwarten, die miteinander reagieren und dabei auf die Architektur des Bärenzwingers treffen.
Wie ein Körper wahrgenommen wird oder wie er sich bewegt ist eng mit den Szenen und Räumen verwoben, in denen er auftritt. Ausgehend von der Vorgeschichte des Ortes als Straßenreinigungsdepot mit öffentlicher Bedürfnisanstalt folgen die Künstler von Cruising, der Präsenz von Begehren im öffentlichen Raum und im Verborgenem.
Also stürzten wir uns (Christa Junge und ich) ins Getümmel. Wir wollten uns auch ansehen, wie das Jahresprogramm EPHE MERIS weitergeführt wurde. Es sollten einige der Spuren der vorangegangenen Ausstellungen durch das aktuelle Ausstellungsobjekt weitergeführt werden.
Eine Video-Installation zeigt, wie sich ein Körper in einem leeren Darkroom schüttelt (als Animation für den Bärenzwinger, den die Künstler als Ort im Spannungsfeld zwischen Zeigen und Verstecken darstellen wollten). Ganz nach dem Motto; Der Sex soll raus aus der Schmuddelecke! Aber dies ist nicht mein Motto, also bitte nicht für mich. Im Bärenzwinger sind dafür Gucklöcher installiert worden, ähnlich einer „Piep-Show“. Aber jeder darf dies selbst entscheiden: Will ich wissen, wie sich dieser als Erwartung nach ungeahnter Konstellation von Ökologie und Körper darstellt. Ausgehend vom ersten Lockdown in der Corona-Pandemie in einer der ältesten schwulen Cruising Bars in Berlin gefilmt.
Die fragilen Arbeiten auf Transparentpapier im Eingang bestehen aus Löchern, Kreisen und Linien als Wahrnehmung der klimatischen Bedingungen und des Eingebunden seins in ökologischen Kreisläufen. Als großformatige Drucke finden sich die Arbeiten in den Gräben des Bärenzwingers wider. Um sich diese intensiv anschauen zu können soll man sich in den versteckten Ecken des Gartens umtun, um auch zu sehen wie die Gestaltung der Frühlingsausstellung aufgegangen sind.
Im mittleren Käfig ist eine Auswahl von Objekten zusammengestellt (wie Hammer und Inbusschlüssel); bezugnehmend auf die Tradition türkischen Öl-Ringkampfes. Die ausgestellten Skulpturen sind aus Olivenöl-basierter Seife, destilliertem Schweiß und Leder auf einer stilisierten Abwasser Rinne dargestellt. Es wird damit der Versuch unternommen eine Performance haptisch darzustellen.
Die Ausstellung im Bärenzwinger versucht darzustellen wie Körper, Räume und Zeiten miteinander in Resonanz gehen können; immer mit der Maßgabe was lasse ich selbst zu, wie groß ist meine Fantasie oder wann habe ich genug?
Die künstlerischen Arbeiten von Liz Rosenfeld und caner teker haben sich intensiv mit dem Ort Bärenzwinger auseinandergesetzt und Ihre Intension dargestellt. caner teker war zur Eröffnung der Ausstellung leider verhindert.
Ausstellung von 24.06. – 4.09.2022
Sigrid Schuldt