Berliner Bärenfreunde e.V.

Berlin Tempelhof-Schöneberg, OT Friedenau Grazer Damm 173 – 179 Wohnanlage mit zwei Berliner Bären

An der Wohnanlage Grazer Damm 173-179 befinden sich zwei Berliner Bären. Sie sitzen rechts und links vor einem Tordurchgang und schauen, als ob sie auf jemanden warten. Der rechte Bär leckt sich die Pfote, beide schauen nach aussen. Ein grauer, gemaserter und oben angeschrägter Steinsockel steht rechts und links des Einganges, auf der sich je eine rötliche Plinthe befindet und auf der die beiden Bären aus rotem Sandstein sitzen. Zwischen den beiden Bären und dem Eingang befinden sich einige Treppen und am Rad befindet sich eine steinerne Begrenzung. Der Steinsockel für die Bären ist der Abschluss für die seitliche Begrenzung.
Frau Tschuschke, eine Freundin unseres Vereins, war vor Ort und machte für uns aktuelle Fotos von den beiden Bären. Auch wenn wir die Bären schon einige Jahre in unserem Archiv haben, ist es gut digitale Fotos von ihnen zu bekommen. Wir danken Ihr dafür.

Foto © Frau Tschuschke 2020

Berlin Tempelhof-Schöneberg, OT Friedenau

Grazer Damm 173 bis 179, Wohnanlage mit zwei Berliner Bären
Der Grazer Damm als Verbindung zwischen Autobahnkreuz und Insulaner entstand in den 1930er Jahren. Die Wohnsiedlung „Grazer Damm“ wurde zwischen 1938 und 1940 errichtet. 1992 ist sie als Zeugnis des
Nationalsozialistischen Städtebaus in die Denkmalliste eingetragen worden.
„Annette Tietenberg schreibt die Tierskulpturen der Siedlung, es gibt noch andere, dem Bildhauer Karl Wenke zu. Er hat nach dem Krieg die Bildhauerwerkstatt des Senats geleitet und dem zahlreiche Denkmäler und
Skulpturen Berlins der 1950er Jahre zuzuschreiben sind. Tietenberg stützt sich bei ihrer Zuschreibung auf Stilvergleiche und auf einen sich im Koblenzer Bundesarchiv befindlichen Briefwechsel zwischen Wenke
und GBI (Generalbauinspektor der Reichshauptstadt Berlin) aus dem hervorginge, dass Wenke für die Skulpturen verantwortlich sei. Auch wenn die Bären in ihrer künstlerischen Gestaltung zwischen vermenschlichter
Darstellung der Tiere und Stilisierungstendenzen, wie wir sie noch von der Tierplastik des Art Déco kennen, nicht als erstklassig zu bewerten sind, so sind sie doch als Teil des Ensembles von großer Bedeutung.
Von der ursprünglich wohl reicheren Ausstattung der Innenhöfe mit Plastiken ist nur noch wenig erhalten, der gesamte Bereich östlich des Grazer Dammes hat bis auf den Schneewittchen-Brunnen keine weitere
plastische Ausstattung mehr. Die sehr einförmige Fassadenreihe der Ostseite des Grazer Dammes erhält durch seine Tierplastiken zumindest einige Orientierungspunkte, die Durchgangsbereiche werden so nach außen sichtbar.“
(vgl.: Annette Tietenberg: Die Wohnsiedlung Grazer Damm auf dem Schöneberger Südgelände, in: Berlin in Geschichte und Gegenwart, Jahrbuch des Landesarchivs Berlin, Berlin 1994, S. 207-230, hier besonders S. 215).
Quelle Jörg Kuhn, Susanne Kähler – http://www.bildhauerei-in-berlin.de

Foto © Frau Tschuschke 2020

Karl Wenke, Bildhauer
Geboren: 1911, Leer Ostfriesland, verstorben 1971, Berlin

Karl Wenke wurde am 15.10.1911 in Leer Ostfriesland geboren. Er studierte von 1935 bis 1938 an der Kunstgewerbeschule in Berlin und 1937 in Paris.
In Berlin stehen sehr viele Skulpturen von Karl Wenke.
Nachfolgend ein paar Beispiele:
Gedenkstein für die Baumspenden Westdeutscher Städte im Großen Tiergarten 1952
Humboldt Gedenkstein im Volkspark Humboldthain 1952
Denkmal für die Opfer des 17. Juni 1955
Kriegsopferzeichen im Friedhof Ruhleben
Widder am Amtsgericht Wedding
Muschelkalk Stele mit Bronzekreuz Kriegsgräber Friedhof der St. Johannis Kirche
Berlin im Kulturhaus Centre Bagatelle eine Bronzeskulptur
Zwei Delphine Gatower Str. 14 1966 (Wilhelmstadt) im Garten der Wohnanlage
Ruhender Jüngling Westerwaldstr. 9 (Falkenhagener Feld) Bronze 1970
und viele andere mehr

Quelle WIKIPEDIA

Denkmaldatenbank

Siedlung Grazer Damm

Obj.-Dok.-Nr.:09066477
Bezirk:Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil:Schöneberg
Strasse:Grazer Damm
Denkmalart:Gesamtanlage
Sachbegriff:Mietshausgruppe & Siedlung
Datierung:1938-1940
Entwurf:Virchow, Hugo & Pardon, Richard & Cramer, Carl & Danneberg, Ernst (Architekt)
Bauherr:Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft
Literatur:Architekten- und Ingenieurverein Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Band IV, Teil A, 1970 / Seite 92, 323, 324, 466/67 Huse, Norbert: Bauten des „Dritten Reiches“, in: Verloren – gefährdet – geschützt, Berlin 1988 / Seite 136-143 Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Berlin, Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 39f., 239, 263f., 322, 332 Haben, Michael: Berliner Wohnungsbau 1933-1945, Mehrfamilienhäuser, Wohnanlagen und Siedlungsvorhaben, Berlin 2017 / Seite 490-494 Donath, Matthias: Architektur in Berlin 1933-45, Ein Stadtführer, Berlin 2004 / Seite 32, 172 f. Schäche, Wolfgang: Architektur und Städtebau in Berlin zwischen 1933 und 1945, Berlin 1991 / Seite 487 ff.

Quelle LDA Berlin