Zwei Bären aus Nietwerder, sehr ähnlich den Bären von Grazer Damm 173 bis 179. Vielleicht sind sie Geschwister?
Nietwerder ist ein Ortsteil der Kreisstadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg. Heike Stadler hat sehr viele Jahre in Nietwerder gewohnt, heute lebt sie in Potsdam. Sie erfuhr, dass die beiden Bären-Skulpturen (vermutlich Beton) seit Ende September 2020 mit dem Verkauf der Bärenschänke verschwunden sind. Immerhin standen sie 70 Jahrzehnte von der Bärenschänke, sie saßen neben dem Eingang sich anschauend.
Sie und viele andere Bürger machen sich wegen der Bären Sorgen und möchten beide gerne zurück nach Nietwerder haben. Sie verbinden viele schöne Augenblicke mit ihnen. Die Bären dienten oftmals als Fotomotiv und es gibt viele Geschichten zu den Bären zu erzählen.
Zurzeit stehen sie auf dem Gutshof in Binenwalde. Der jetzige Eigentümer, der die Gaststätte und die Bären gekauft hat, möchte gerne etwas zur Historie der beiden Bären Skulpturen erfahren und startete einen Aufruf.
Inzwischen hat Heike Stadler, Diplom-Bibliothekarin, ihre Recherche begonnen. Ihr Großonkel Arno Becker hat eine Ortschronik über Nietwerder geschrieben. Leider gab es in der Chronik nur einen einzigen
Hinweis zu den Bären. Der Flugplatz Neuruppin war bislang der älteste Hinweis. Er ist wichtig, weil die Bären vor dem Lehrgebäude der Flugführerschule standen, bevor sie 1950 nach Nietwerder kamen.
Wo sucht am besten Bären? Der Bär ist das Wappentier von Berlin und so schaute sich Heike Stadler in Berlin um. Sie suchte Skulpturen in Berlin und entdeckte dort die beiden Bären, die am Grazer Damm 173-179 stehen.
Es könnten Zwillinge sein, nur aus Naturstein? Wie hier in Berlin aus rotem Sandstein. Die Berliner Bären sitzen vor einem Eingang, aber sie schauen abgewandt, dem Besucher entgegen, fast wie begrüßend. Heike Stadler sah „ihre Bären“ hier in Berlin!
Die Wohnsiedlung Grazer Damm wurde Ende der 1930er Jahre fertiggestellt. Zu dieser Zeit befanden sich die beiden Bären schon am Flugplatz in Neuruppin. Heike Stadler vermutet, dass die beiden Bären aus Nietwerder denen nachempfunden sind, die Wenke angefertigt hat, die er für Berlin schuf.
Es wird von Betonbären gesprochen, ich vermute stark, dass das Material aus dem die Bären entstanden Sandstein ist. Es gibt eine gute Nachricht! Die Bären wurden vom jetzigen Besitzer an die Stadt Neuruppin übergeben.
Noch in diesem Jahr bekommt Nietwerder seine beiden Bären zurück. Ein sicherer Platz ist gefunden, es ist die Bushalteschleife.
Zuvor sollten die beiden Bären von einem Bildhauer restauriert werden, da sie einige Schäden aufweisen. Jetzt geht es noch um die Kosten. Vielleicht ist es auch möglich, die Bären auf Grund ihrer Geschichte unter Denkmalschutz zu stellen? Das sind sie in den Augen vieler Bewohner in Nietwerder schon lange.
Wir danken Heike Stadler für die Fotos und Ihre freundliche Unterstützung