Berliner Bärenfreunde e.V.

Berliner Meilenstein in Lippstadt / Nordrhein-Westfalen

Herr Olaf Grell, von der Forschungsgruppe-Meilensteine, machte unseren Verein im Juli 2014 auf den Berliner Meilenstein in Lippstadt aufmerksam.

Der Verkehrsverein hat im Januar 1959 für die Lippstädter Herbstwoche den Auftrag für einen Berliner Meilenstein mit Renée Sintenis Bär, mit Inschrift BERLIN und Angabe 420 km, einen Auftrag erteilt. Er sollte auf der rechten Fahrbahn von der Lippebrücke, an der Esbecker Straße, seinen Aufstellungsort erhalten.
Vom 17. – 25. Oktober 1959 fand die Lippstädter Herbstwoche mit Berliner Luft statt. Unter dem Thema „Lippstadt grüßt Berlin“ sollte die Verbundenheit nicht nur der Stadt und des Kreises, sondern auch der des gesamten Lippstädter Wirtschaftsraumes für den Freiheitskampf der Berliner Bevölkerung zum Ausdruck gebracht werden. Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Herr Ernst Lemmer, übernahm die Schirmherrschaft für die Lippstädter Herbstwoche.

Nach seinem Grußwort betonte Bürgermeister Koenen in dankbarer Anerkennung, dass, nachdem der Rat den Beschluss gefasst habe, zur „Berlin-Woche“ in Lippstadt die Benennung der Umgehungsstraße in „Berliner Straße“ vorzunehmen sei und den Meilenstein zu errichten und dass der Baurat Rüter mit seinen Männern „vom Bau“ die Straßenbauarbeiten zügig vorwärtsgetrieben habe. Danke sagte er auch Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm für die Planung und den Beginn der zehn Kilometer langen Umgehungsstraße Lippstadt im Zuge der B 55 in das Bundesverkehrsnetz, dem Landesverkehrsminister von NRW, dem Landschaftsverband Westfalen, der Stadt und dem Kreis sowie den Bauräten vom Straßenverkehrsamt Paderborn für die Unterstützung und Förderung des Planes, der der Verkehrserleichterung in unserem Raum und der Entlastung der Stadt Lippstadt im Besonderen dient.

Unter großer Anteilnahme der Lippstädter Bevölkerung, von zahlreichen Vereinen, wie den Bund der Berliner und Freunde Berlin (BdBFB) und zahlreichen Ehrengästen, wurde die Festwoche ein großer Erfolg. Der Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen, Herr Ernst Lemmer, war Ehrengast, genau wie der Bezirksbürgermeister Lasson (Berlin-Neukölln), der am Sonntag, den 18. Oktober 1959, den Berliner Meilenstein enthüllte und der Stadt Lippstadt übergab.
Der Bürgermeister Koenen wertete die Benennung der Umgehungsstraße in Berliner Straße während der „Berlin-Woche“, als die erstrebte Verbindung von Mensch zu Mensch, deren Weg zur Autobahn in Richtung Berlin führt, wird Lippstadt durch „Name und Stein“ seine Verbundenheit zu Berlin auch äußerlich bekunden.
Das Gedenken an Berlin heißt, die Gemeinsamkeit des deutschen Vaterlandes aufrecht zu erhalten. Bezirksbürgermeister Lasson (Berlin-Neukölln) bezeichnete die Errichtung des Berliner Meilensteines als Ausdruck der Empfindungen, die Lippstadt für Berlin hege und bewege. er Pelz
Er bewerte die Benennung der Umgehungsstraße in „Berliner Straße“ als erstrebenswerte Verbindung von Mensch zu Mensch. „Diese Straße soll immer, ganz besonders in der jetzigen schwierigen politischen Zeit, eine Mahnung und Brücke sein zu den Brüdern und Schwestern in Berlin – eine Brücke nach Berlin, aber auch eine Brücke von Deutschland nach Deutschland“.
Diese Beweggründe der Benennung der Straße und Errichtung des Meilensteines sollten nun immer wach gehalten werden, um stets das Verbindende zu bleiben. Bezirksbürgermeister Lasson enthüllte den Meilenstein, der auch dann noch stehen werde, „wenn wir wieder ein vereinigtes Volk sind“.


Tagesvignetten mit Berliner Bär von Dieter Pelz zu der Berlin-Woche erschienen als Sonder-Beilage in der „Westfälischen Rundschau“.

 

 

 

 

 

Quelle: Stadt Lippstadt, Pressestelle
Der Patriot vom 19.10.1959